Presserat: "Kritisches Hinterfragen" sozialer Medien wichtig

Mit der Berichterstattung rund um die Kundgebung der "Identitären" sowie der damit verbundenen Gegendemonstration hat sich der österreichische Presserat beschäftigt. Er mahnt sorgfältige Recherche bei unbestätigten Meldungen ein. Mehrere Medien haben von einer angeblichen Fehlgeburt einer jungen Frau aufgrund des Polizeieinsatzes berichtet, was sich allerdings als falsch herausgestellt hat.
Während einige Medien den Vorfall im Rahmen der Demonstrationen vor etwas mehr als zwei Wochen als Tatsache gebracht hätten, sei bei anderen wiederum von einem angeblichen Vorfall beziehungsweise entsprechenden Meldungen in sozialen Netzwerken die Rede gewesen. Der Presserat verweist diesbezüglich auf den Ehrenkodex, "wonach Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Wiedergabe von Nachrichten oberste Verpflichtung" von Journalisten sei.
Soziale Medien kritisch hinterfragen
Gerade bei über soziale Medien verbreiteten Informationen wäre demnach "kritisches Hinterfragen besonders wichtig", wie der Presserat am Donnerstag in einer Aussendung betonte. Trotz des großen öffentlichen Interesses im vorliegenden Fall dürfe eine "nicht gesicherte Information den Lesern nicht unreflektiert als Faktum" präsentiert werden. Es gelte, die Informationsquelle zu nennen sowie allenfalls auszuweisen, dass eine offizielle Bestätigung noch ausstehe.
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