ORF zeigt Porträt über Herbert "Schneckerl" Prohaska

Ein Mann im Anzug zwinkert in die Kamera.
Der Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska wird von seinem Arbeitgeber, dem ORF, mit einem Porträt gewürdigt.

Am vergangenen Samstag feierte der österreichische Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska seinen 60. Geburtstag. Der seit 15 Jahren im Dienste des ORF als Fußballexperte vor der Kamera stehende Wiener, verspürt aber noch keine Abnützungserscheinungen: „Ich mache das, wie wenn heute der erste Tag wäre. Es macht Spaß und ich werde auch nicht freiwillig in Pension gehen." Der ORF wäre auch gut damit beraten, weiterhin auf die Analysen von Herbert Prohaska zu setzen. Denn wenn der „Schneckerl“, wie er wegen seiner einstigen üppigen Lockenpracht liebevoll genannt wird, hierzulande ein Stadion betritt, werden „Herbert Prohaska“-Schlachtgesänge angestimmt: Als Spieler, sagt er, hätten nur die Austria-Fans für ihn geschrien, als Teamchef waren entweder alle gegen oder für ihn. Nur in seiner Rolle als Analytiker des ORF werde er in allen Bundesländern bejubelt – mal von eingefleischten Rapid-Fans abgesehen, die einem Austrianer niemals Beifall spenden würden, außer er schießt ein Eigentor.

Verbale Ausrutscher

Prohaskas Bekanntheitsgrad ist gegenüber den 70er- und 80er-Jahren, als er mit seiner Austria sieben Mal Meister wurde, bei Inter Mailand und AS Roma Erfolge feierte, kaum gesunken. “Früher bin ich um Autogramme gebeten worden, heute ist es ein Foto oder ein Selfie. Die Leute erkennen mich, das ist aber schön, nicht störend.“

Als Fußballexperte für den ORF ist er nicht besonders kritisch. Er besitzt keine scharfe Zunge und spricht manchmal in einen einschläfernden Tonfall Sätze, in denen die deutsche Grammatik keine Rolle spielt. Er verwechselt regelmäßig den dritten mit dem vierten Fall. “Da haben ihm die Verteidiger übersehen."

Besonders übel nimmt ihm das dann aber keiner. Als er bei einem Spiel im Stadion von Kindern mit Papierfliegern beschossen wurde, kam ihm ein “Da san a poar Hurenkinder dabei“ über die Lippen. Ein verbaler Ausrutscher, der auf YouTube bereits über 800.000 Mal aufgerufen wurde. Legendär sind mittlerweile auch seine letzten Worte an die TV-Zuseher: „gute Nacht!“

TV-Porträt

Am Dienstag würdigt der ORF Herbert Prohaska mit einem Porträt (ORFeins, 20.15 Uhr), das dabei völlig auf Interviews mit ehemaligen Fußballerkollegen verzichtet. Stattdessen kommen Freunde und Wegbegleiter aus Kunst, Kultur und Fernsehen zu Wort - etwa Tennispartner Ioan Holender, Alfred Dorfer, Lukas Resetarits, Wolfgang Böck und Ex-ORF-Sportchef Hans Huber. Danach hat Herbert Prohaska als Analyst seinen nächsten Einsatz - es steht das Supercup-Spiel zwischen FC Barcelona und FC Sevilla am Programm.

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