"Österreich"-Boxen in Wiener U-Bahn zulässig

Ein Schild wirbt mit dem Slogan „Hier gratis“ für die Zeitung „Österreich“.
Fellner-Tageszeitung und "Heute" müssten gleich behandelt werden - Wiener Linien kündigen Berufung an.

Künftig könnte in den Wiener U-Bahn-Stationen neben Heute eine weitere Zeitung zur Entnahme bereitliegen: Das Oberlandesgericht Wien hat als Kartellgericht in erster Instanz entschieden, dass die Tageszeitung Österreich bei der Boxen-Aufstellung künftig gleich zu behandeln sei wie Heute. Die Wiener Linien können gegen den Beschluss Berufung einlegen.

Dass die Wiener Linien bisher nur die Entnahmeboxen der Gratiszeitung Heute zugelassen haben, sei ein kartellwidriges Verhalten, wie das Gericht einer Aussendung von Österreich zufolge entschieden habe. Der beiden Parteien am 29. Jänner zugestellte, noch nicht rechtskräftige Beschluss würde es der Tageszeitung von Wolfgang Fellner ermöglichen, ebenso viele Boxen wie "Heute" in den insgesamt 81 Stationen des Wiener U-Bahn-Netzes aufzustellen, was mehr als 200 Entnahmemöglichkeiten bedeuten würde.

Fellner freute sich jedenfalls über "einen besonderen Erfolg". Der Herausgeber und Chefredakteur von Österreich hofft nun, dass aufgrund dieses Beschlusses "auf dem Wiener Gratiszeitungs-Markt ab sofort absolute Gleichberechtigung zwischen Heute und Österreich besteht" und sich die Wiener Linien "als Unternehmen der Stadt ab sofort an die Kartell-Entscheidung halten".

Wiener Linien gehen in Berufung

Die Wiener Linien werden gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Wien, der Österreich das Aufstellen von Entnahmeboxen in den U-Bahn-Stationen ermöglichen würde, Berufung einlegen. Zwar habe man das 136 Seiten starke Urteil noch nicht gänzlich durchgearbeitet, wie Sprecher Answer Lang der APA erklärte. Aber die dort dargelegte Ansicht "teilen wir nicht", so Lang. "Wir werden in Rekurs gehen."

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