Mila fährt in den Sonnenuntergang

© /Claudius Pflug

TV-Serie "mila"

Die tägliche Partnersuche in Berlin

Puls4 startet am Montag mit „Mila“ eine neue Serie – lockere Unterhaltung am frühen Abend.

von Marco Weise

09/07/2015, 06:56 AM

Der heimische Privatsender Puls4 findet einfach nicht das richtige Mittel für den Vorabend. Seit Jahren probiert man diverse Sendungsformate aus, um sie dann wieder abzusetzen. Erfolglos. Erst im April dieses Jahres stellte man das Programm zwischen 18 und 20.15 Uhr um. Neben den News, einem Magazin und dem Quiz „4 gegen 4 – Das Couch-Duell“ setzte man mit „Messer, Gabel, Herz“ auf leichte Liebeskost. Vergeblich. Denn auch damit wurden keinen Zuwächse beim Marktanteil erzielt. Das beweist die aktuelle Auswertung der Vorabend-Quoten des ersten Halbjahres 2015. Während der ORF mit 15 Prozent wie gewohnt voran liegt, kommt ATV auf vier und Puls4 auf zwei Prozent Marktanteil. Schlusslicht ist ServusTV mit einem Prozent. Nun soll es „Mila“, eine neue Daily Soap, in punkto Quote richten. Die Geschichte der Vorabendserie, die am Montag um 19 Uhr auf Puls4 und Sat.1 startet, liest sich dann wie eine „ehrliche Kontaktanzeige“ im Neon-Magazin, der „Kuschelzeitschrift für junge Erwachsene“ (Die Welt): Mila, Anfang dreißig, wohnt in Berlin, arbeitet in der Medienbranche, ist dynamisch, attraktiv, aber noch immer Single. Das soll sich ändern, denn auf der „Resterampe“ des Lebens will sie nicht laden.

Ein Mann muss also her. Schnell, denn Mila, gespielt von der 34-jährigen Susan Sideropoulos (GZSZ) hat nur 287 Tage bzw. Episoden mit je 20 Minuten Zeit, um Mr. Right zu finden. Denn spätestens wenn ihre Schwester Luisa (Jenny Bach ) heiratet, will Mila auf Wolke sieben schweben. So weit, so banal. Doch genau mit dieser leichtfüßigen Unterhaltung will Puls4-Programmchef Oliver Svec bei den Zusehern punkten und das Ziel, vier Prozent Marktanteil bei den Vorabend-Quoten, erreichen. An „Mila“ schätzt er den guten „Humor, die extrem sympathische Hauptfigur und den mutigen Zugang zu den Liebes-Themen unserer Zeit“, sagt Svec im KURIER-Interview.

Die von Puls4 mitfinanzierte Serie wird seit Juni in einem Haus in Berlin-Neukölln gedreht. Im Verlauf der Serie soll es laut Svec immer wieder Gastrollen mit Österreich-Bezug geben – bereits in der zweiten Folge ist Larissa Marolt als Model zu sehen.

Die Vorlage zu „Mila“ stammt übrigens aus Argentinien: „Ciega a citas“ von Caroline Aguirre erschien zuerst als Blog, dann als Buch und schließlich als Telenovela im Fernsehen.

Das ganze Interview mit Puls4-Programmchef Oliver Svec:

KURIER: Nur zwei Prozent Marktanteil bei den Vorabend-Quoten. Puls4 stagniert auf niedrigem Niveau. Warum kommt man in diesem Bereich seit Jahren nicht vom Fleck?
Oliver Svec: Weil der Vorabend in Österreichs TV-Landschaft wohl die eingefahrenste Schiene ist. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich ganze Landesstudios auf 20 Minuten im Hauptabend fokussieren. Jetzt machen wir aber den TV-Zuschauern ein neues Angebot und starten daher pünktlich um 19.20 Uhr mit „Mila“.

Das Vorabendprogramm wurde erst am Anfang dieses Jahres umgestellt. Nur fünf Monate später gibt es schon wieder eine Umstellung. Warum findet man seit Jahren keine gute Mischung? Und Was passiert mit „Messer, Gabel, Herz?
Wir haben bereits eine gute Mischung im Vorabend und sind vor allem mit der Entwicklung der „Puls4 News“, aber auch mit „iLIKE“ und „4 gegen 4“ auf einem guten Weg. Aktuell haben wir Ersatz für „Messer, Gabel, Herz“ gesucht und ersetzen unser Datingformat nun mit einer größeren Produktion - „Mila“.

Nun versucht man es mit einer Daily Soap. Was erwarten Sie sich davon?
Täglich erzählte fiktionale Geschichten haben große Tradition im Vorabend - und wenn eine Geschichte & ihre Charaktere bei den Zuschauern ankommt kann so ein Projekt den gesamten Vorabend eines Senders mit hohem Treuefaktor stärken.

Wie lange geben Sie “MilaZeit, sich zu etablieren?
Bei täglichen Projekten muss man immer in Monaten denken

Welchen Marktanteil wollen Sie im Vorabend erreichen. Was ist das Minimum-Ziel?
Das Ziel einer jeden Zeitzone auf Puls4 ist immer der Senderschnitt. Also auch im konkreten Fall mehr als 4% Marktanteil. Dafür braucht es aber Zeit und viel Gefühl für unsere Zuschauer. „Mila“ könnte uns dabei helfen. Im ersten Schritt wäre ich mit einer Steigerung um 25% in der „Mila halben Stunde“ zufrieden.

Was kann man sich unter „Café Puls liebt Mila“ vorstellen?
In dieser Sendung wird sich unser Café-Puls-Team einerseits mit den Inhalten der Serie Mila, Backstage-Beiträgen und Zusatzinfos rund um die einzelnen Folgen beschäftigen. Andererseits werden wir uns aber die Themen, die Mila gerade in der Serie beschäftigen, in der Realität ansehen. Wenn Mila also in der Serie an einem Speed-Dating teilnimmt, werden wir zeigen, wie so etwas in Österreich abläuft.

Vorabendserien wie "Mitten im 8en" (ORF) bzw. "Wien - Tag & Nacht" (ATV) sind allesamt gescheitert. Warum glauben Sie, dass das bei Mila nicht der Fall sein wird?
Weil es einfach ein besser gemachtes, zeitgemäßeres Produkt ist.

Was ist das Besondere an „Mila“?
Der gute Humor der Serie, die extrem sympathische Hauptfigur „Mila“ und der mutige Zugang zu den Liebes-Themen unserer Zeit.

Die Serie hat so gut wie keinen Österreich-Bezug. Susan Sideropoulos kennen hierzulande nur wenige. Warum sollte man sich das ansehen?
Es wird im Verlauf der Serie über Gastrollen immer wieder einen Österreich-Bezug geben - bereits in der zweiten Folgen ist z.B. Larissa Marolt mit dabei. So hochwertig produzierte Produktionen sind aus ökonomischen Gründen nur in Zusammenarbeit mit dem deutschen Markt machbar - es macht aber eben auch eine sehr sehenswerte Qualität möglich.

In welcher Form hat sich Puls4 an der Produktion von Mila beteiligt?
In erster Linie natürlich finanziell, weiters geben wir laufend Input bei Gastrollen in Bezug auf österreichische Schauspiel-Talente & Stars.

Was macht ein gutes Vorabendprogramm aus?
Man sollte sich als TV-Macher stets in die Lage des Zuschauers versetzen. Was könnte man also zum Beispiel den Menschen, nach einem harten Arbeitstag zur Entspannung anbieten, was in dieser Art und Weise derzeit nicht im TV angeboten wird? Unser nächster Antwortversuch startet am 7. September und wir sind selbst schon gespannt, ob wir mit unserem Angebot bei den Zuschauerinnen punkten werden.

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