Höchstwerte bei TV-Nutzung weltweit
Im vergangenen Jahr 2013 verbrachten die EU-Bürger täglich durchschnittlich 236 Minuten vor dem Fernsehschirm. Obwohl das Jahr ohne große Sportevents auskommen musste und neue Fernsehkanäle noch nicht komplett erfasst wurden, entspricht das beinahe dem Rekordwert von 237 Minuten aus 2012. Die Erwachsenenzielgruppe lag mit 246 Minuten täglicher Fernsehzeit sogar über diesem Durchschnittswert. Das sind einige Ergebnisse aus der jährlichen Reihe "Television International Key Facts" des IP Networks, der internationalen Vermarktungstochter der RTL Group. Diese untersucht 35 europäische Länder sowie Brasilien, China, die USA und Japan nach TV-Gewohnheiten.
Bereits im zweiten Jahr in Folge ist Rumänien mit 340 Minuten Spitzenreiter des Fernsehkonsums. Es folgt Serbien mit 306 Minuten vor Portugal mit 298 Minuten. Die USA landen mit 293 Minuten auf Rang vier. Ganz weit weg davon ist Österreich mit 168 Minuten.
Die weltweit geschätzte durchschnittliche Sehdauer liegt bei 196 Minuten - der Spitzenwert kommt dabei aus Nordamerika (286 Minuten).
Die stabilen und hohen Zuschauerzahlen stärken das Fernsehen als Werbemedium: In 24 der 32 betrachteten Märkte steigen die TV-Werbeausgaben oder bleiben gleich. Den höchsten Fernsehwerbemarktanteil haben Mazedonien (94%), Bulgarien (87%) und Kroatien (85%).
Events und nationale Serien top
Show- und Sportsendungen versammelten 2013 die meisten Zuschauer vor den Bildschirmen: 198 Millionen Chinesen begeisterten sich für die Show zum chinesischen Neujahrsfest, dem CCTV Spring Festival. 110 Millionen Amerikaner verfolgten die Super Bowl. 54,6 Millionen Europäer sahen den Eurovision Song Contest.
Das Endspiel der UEFA Champions League, Qualifikationsspiele für die FIFA WM 2014 und das Wimbledon-Finale waren 2013 die meistgesehenen Sportereignisse in der EU.
Im Serienbereich gab es eine Trendwende: Nationalen Serien besetzen bereits in 2/3 der Fernsehmärkte die Spitzenpositionen. Gleichwohl zogen US-Serien wie "Castle", "The Mentalist" oder "Criminal Minds" weltweit noch immer beim Publikum.
Nachzügler IP-TV
In 87 Prozent der EU-Haushalte wird 2013 digitales Fernsehen geschaut. Die Volldigitalisierung haben Finnland, Griechenland, Italien und Großbritannien bereits geschafft. Bei den digitalen Verbreitungswegen liegt der Satellit (33%) vor DVB-T (29%) und Kabel (14%). Die Verbreitung von IPTV liegt EU-weit bei 11 Prozent. Hier ist Frankreich mit 40 Prozent Spitzen- und Vorreiter. Mit 97 Prozent verfügt nahezu jeder Haushalt in der EU über einen Fernseher, 56 Prozent über mindestens ein Zweitgerät. In 77 Prozent (2012: 70%) der Haushalte stehen HD-fähige Geräte, in 20 Prozent (2012: 14%) internetfähige Fernseher.
Mit dem größer werdenden Social TV-Angebot, den entsprechenden Fernsehgeräten oder Second Screens wird Fernsehen und auch Werbung zunehmend interaktiv und kommunikativ. Auf Facebook, bei Twitter, WeChat oder WhatsApp, in Blogs und auf Newsseiten sind Fernsehinhalte die heißdiskutierten und vielgelesenen Themen und können die Bekanntheit von Sendungen hochtreiben. Der zweite Bildschirm des Smartphones oder Tablets gehört bei jüngeren Fernsehzuschauern bereits wie selbstverständlich dazu.
Die "Television International Key Facts" sind voraussichtlich ab kommender Woche verfügbar.
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