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Der Aufstieg und Fall von Uli Hoeneß

Porträt eines Mannes im Anzug, im Hintergrund eine Person in Polizeiuniform.
Das ZDF zeigt "Der Patriarch", einen Dokumentarfilm über den Ex-Bayern-Boss.

Der FC Bayern ist mein Lebenswerk, das war’s noch nicht". Mit diesen Worten verabschiedete sich Uli Hoeneß von den Mitgliedern des FC Bayern München, nachdem er wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Und so endet auch der Dokufilm "Der Patriarch", der vom Aufstieg und Fall einer der mächtigsten Figuren des deutschen Fußballs erzählt.

28,5 Millionen Euro – diese gewaltige Summe hat der Ex-Bayern-Boss an Steuern hinterzogen, wie er vor Gericht einräumte. Eine dreieinhalbjährige Haftstrafe brachte ihm das ein, die er im Juni 2014 antrat. Anfang dieses Jahres wurde der 63-Jährige Freigänger und muss inzwischen nur noch zum Schlafen ins Gefängnis. Hoeneß arbeitet inzwischen tagsüber in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern, Anfang März 2016 könnte er endgültig auf freien Fuß kommen.

Porträt eines Mannes mit blonden, gewellten Haaren und einem roten Hemd.
Bayernspieler Uli Hoeneß (Robert Stadlober) am Flughafen München Riem.
Der heute (20.15) im ZDF zu sehende Dokumentarfilm erinnert an den steilen Aufstieg des Spielers Hoeneß aus der Provinzstadt Ulm zum Star des FC Bayern. Es ist der Weg vom einfachen Fleischhauersohn zum weltweit geachteten Fußballer und Manager und schlussendlich maßlosen Spekulanten, der als Häftling seine Strafe verbüßen muss.

Das sehenswerte Doku-Drama kombiniert Originalaufnahmen aus zahlreichen Archiven mit nachgedrehten Szenen aus seinem Leben. Der junge Hoeneß wird dabei von Robert Stadlober gespielt, den alten verkörpert Thomas Thieme. Einfach kopieren habe Thieme Hoeneß nicht wollen – er habe versucht, ihm in die Seele zu blicken. Auch Bilder des zertrümmerten Flugzeugs, dessen Absturz Hoeneß 1982 als Einziger überlebte, werden gezeigt. In den 90 Minuten erinnern sich Freunde und Kritiker, Gesprächspartner aus Politik, Wirtschaft und Society an persönliche Begegnungen mit Hoeneß.

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