Berliner Tatort: Felix Stark macht’n Abjang

Dominic Raacke verabschiedete sich schon vor Monaten. Heute hat auch Boris Aljinovic, die zweite Hälfte des Berliner "Tatort"-Duos Ritter und Stark, seinen letzten Auftritt. In "Vielleicht" (20.15, ORF 2) arbeitet Felix Stark gemeinsam mit einem Team junger Kollegen an einem kniffligen Fall: Die Norwegerin Trude träumt immer wieder, dass Architekturstudentin Lisa von einem Mann in Latzhose umgebracht wird.
Tatsächlich liegt Lisa wenige Wochen später ermordet im Bett – der Kommissar ist erschüttert und macht sich Vorwürfe. Hätte er den Mord verhindern können?
Mehr Theater
Aljinovic (47) – dem Mark Waschke und Meret Becker als Berliner " Tatort"-Kommissare nachfolgen; der erste Fall wird gerade gedreht – verabschiedet sich gelassen und augenzwinkernd aus der Krimireihe.
Er werde jetzt Theater spielen sowie an Hörbüchern und - spielen arbeiten, wird er in den ARD-Presseunterlagen zitiert. Und "irgendwo wartet auch schon eine Kamera. Mal sehen. Schade, dass ich Trude nicht fragen kann."
Dominic Raacke erschien bei der Präsentation des Solo-Films seines Ex-Kollegen nicht. In Interviews anlässlich seines Ausstiegs hatte er bereits klar gestellt, dass er mit Aljinovic nie befreundet gewesen sei. Und dass es viel zu viele Krimis im Fernsehen gebe. Nach 14 Jahren sei es für ihn an der Zeit, etwas Neues zu machen. "Irgendwann will man bei seinem Namen in Klammern nicht mehr nur ‚Tatort’-Kommissar lesen, sondern vielleicht auch mal wieder ‚Schauspieler’."
Mit Waschke und Becker soll der Berlin-"Tatort" neu aufgestellt werden – die Stadt werde dabei eine größere Rolle spielen, heißt es.
Haben Sie am Sonntagabend schon etwas vor? Bis zu einem Zehntel der Bevölkerung setzt sich regelmäßig vor den Fernseher, um den Krimiklassiker des deutschen Sprachraums zu sehen. Der „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF2) zeichnet sich nicht nur durch Langlebigkeit und Pluralismus aus (jede deutsche Rundfunkanstalt hat zumindest einen), sondern zieht auch jüngere Generationen verlässlich an – wie ein Blick in die sozialen Netzwerke Sonntagabend zeigt, wo leidenschaftlich gefachsimpelt wird.
Welche Kommissare sind aber bei den Österreichern besonders erfolgreich? Der KURIER hat auf Basis der Quoten von ORF2 im Jahr 2013 ein Ranking der Erstausstrahlungen erstellt. Von Wien bis Wiesbaden, von Til Schweiger bis Joachim Król.
Die beliebtesten Tatort-Ermittler
Langzeiterfolg
„Tatort“ ist die erfolgreichste Serie im deutschsprachigen Fernsehen. Die erste Folge lief 1970, der ORF schickte bereits ein Jahr später seinen ersten eigenen Kommissar ins Rennen. Die Schweiz folgte 1990, stoppte den Tatort aber im Jahr 2001. Seit 2011 ermitteln die Eidgenossen wieder – aus Luzern.
Hohe Seherzahlen
Die populärste Folge des Vorjahres („Angezählt“ mit Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser) sahen am 15. September 867.000 Österreicher. Die schlechtest- platzierte Erstausstrahlung im Vorjahr, der Wiesbaden-„Tatort“ mit Ulrich Tukur („Schwindelfrei“), hat ebenfalls noch ausgezeichnete Quoten eingefahren: 502.000 Seher waren bei der Folge am 8. Dezember dran.
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