Berichterstattung ohne Politik-Trott

Ein lachender Mann mit Mikrofon sitzt in einer Talkshow.
RTL und ProSieben wollen die jungen und wahlverdrossenen Schichten erreichen.

Deutschland. Wahlen sind Medienereignisse, auch bei den deutschen Nachbarn. Bei den Bundestagswahlen am 22. September bemühen sich RTL und ProSieben nach Kräften, dem alle vier Jahre wiederkehrenden Ereignis einen zielgruppenadäquaten Rahmen zu verleihen. Dabei sollen vor allem die jungen und wahlverdrossenen Schichten erreicht werden, wie beide Sender erklärten. Und zwar möglichst fernab vom Politiktrott, etwa mit Allzweckwaffe Stefan Raab.

ProSieben schickt den Entertainer in den Ring, um das TV-Duell von Kanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück live zu moderieren.

Außerdem bringt der Sender die „Taskforce Berlin“, bei der Reggae-Musiker Gentleman, Moderatorin Rebecca Mir, Schauspielerin Sophia Thomalla sowie Star-Choreografin Nikeata Thompson jungen Sehern zeigen wollen, was Politik mit ihrem Leben zu tun hat.

RTL baut wiederum extra ein wohnzimmerartiges Studio, in dem die beiden Kanzlerkandidaten in separaten Runden zu Tisch gebeten werden. Mit an der Tafel sitzen Mitglieder des RTL-Wählerrates, der aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen rekrutiert wurde, und Chefredakteur Peter Kloeppel. Geladen sind auch Börsenexperte und Tanzjuror Joachim Llambi und Fernsehkoch Rach. Er kann offenbar auch Politik: Rach will laut RTL mit der Kanzlerin zu den Themen Ausbildung und Unternehmertum parlieren.

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