Andritz-Gewinn sackte 2018 stärker als erwartet ab

Das Andritz-Gebäude mit dem Firmenlogo im Vordergrund.
Nettoergebnis schrumpfte fast ein Sechstel. Volles Orderbuch soll 2019 für deutliches Umsatzplus und höhere Rentabilität sorgen.

Der steirische Technologiekonzern Andritz musste 2018 einen noch etwas stärkeren Gewinnrückgang hinnehmen als von Analysten erwartet. Das Nettoergebnis sank um 15,6 Prozent auf 222 Mio. Euro, nach 263 Mio. Euro 2017. Dafür erreichte der Ordereingang mit +19 Prozent auf 6,65 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert, und der Auftragsstand kletterte um elf Prozent auf 7,08 Mrd. Euro.

Negativ belastet war die Ergebnisentwicklung laut Andritz durch Rückstellungen von gut 20 Mio. Euro für "kapazitive Restrukturierungsmaßnahmen" in den Bereichen Metals Forming und Hydro. Das EBITA gab von 444 auf 394 Mio. Euro nach, jedoch gab es hier 2017 einen positiven Sondereffekt von rund 25 Mio. Euro durch den Verkauf des Schuler-Technikzentrums in China. Die Rentabilität (EBITA-Marge) sank 2018 deutlich auf 6,5 (7,5) Prozent, ohne Sondereffekt 6,9 (7,1) Prozent.

Dividende stabil

Trotz des Ergebnisrückgangs will Andritz die Dividende stabil halten, sie soll erneut 1,55 Euro je Aktie betragen.

Der Umsatz lag mit 6,03 Mrd. Euro um 2,4 Prozent höher als 2017, der Mitarbeiterstand wuchs - samt dem neu erworbenen US-Papiermaschinenzuliefer Xerium - auf 29.096 (nach 25.566 Ende 2017), ein Plus von 13,8 Prozent.

Ein Aktienkurs der Andritz-Aktie an der Wiener Börse vom 6.3.2018 bis zum 6.3.2019.

Der Zukauf von Xerium - mit 2.900 Mitarbeitern und 29 Produktionsstätten weltweit (darunter eine in Gloggnitz/NÖ) - drückte die Bruttoliquidität von Andritz per Jahresende auf 1,28 (1,77) Mrd. Euro, netto waren es, nach 908 Mio. Euro Ende 2017, um 130 Mio. Euro weniger. Das sei im wesentlichen auf Kaufpreiszahlungen für Akquisitionen sowie die vorzeitige Rückführung eines hochverzinsten Xerium-Bonds zurückzuführen, so das Unternehmen.

Deutlicher Umsatzanstieg

Für das Gesamtjahr 2019 geht Andritz von einer gegenüber 2018 weitgehend unveränderten Projekt- und Investitionstätigkeit in den vier Geschäftsbereichen aus. Bedingt durch den hohen Auftragsstand per Ultimo 2018 erwarte man für 2019 "einen deutlichen Umsatzanstieg sowie auch eine Erhöhung der Rentabilität gegenüber 2018", heißt es im Ausblick.

Größter Umsatzträger war 2018 die Division Pulp & Paper (mit 2,23 Mrd. Euro/+8,4 Prozent), mit der Andritz ein global führender Anbieter von Anlagen zur Erzeugung und Verarbeitung von Faserstoffen, Papier, Karton usw. ist - gefolgt von der im wesentlichen aus Schuler bestehenden Division Metals (1,64 Mrd. Euro/-0,5 Prozent), der Wasserkraft-Sparte Hydro (1,52 Mrd. Euro/-4,1 Prozent) und dem Bereich Separation (646 Mio. Euro/+7,1 Prozent) für Fest-Flüssig-Trennungs-Technologien.

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