Andritz will defekte Kraftwerke bei Kaprun schnell reparieren

Im unterirdischen Kraftwerk Limberg III ist ein schwerwiegender Defekt aufgetreten.
Der Hersteller der Generatoren im Verbund-Wasserkraftwerk Limberg III will in den nächsten Tagen einen Zeitplan vorlegen.

Zusammenfassung

  • Andritz will dem Verbund in den nächsten Tagen einen Zeitplan für die Reparatur der defekten Generatoren im Kraftwerk Limberg III vorlegen.
  • Neben Limberg III ist auch die Kapruner Oberstufe wegen eines Fehlers am Einspeisetransformator außer Betrieb, insgesamt fehlen rund 640 MW.
  • Die Versorgungssicherheit in Österreich bleibt laut E-Control gewährleistet, Auswirkungen auf den Strompreis werden kaum erwartet.

Nach dem aktuellen Ausfall des Pumpspeicherkraftwerks Limberg III in Kaprun will der Lieferant der Generatoren, der steirische Maschinen- und Anlagenbauer Andritz, dem Verbund in den nächsten Tagen einen Zeitplan für die Reparatur vorlegen. "Unser Plan basiert auf raschen Beschaffungs-, Fertigungs- und Installationsmaßnahmen, damit Verbund den Betrieb in wenigen Monaten wieder aufnehmen kann", sagte ein Andritz-Sprecher der APA am Freitag auf Anfrage.

Es gab Schwierigkeiten bei Erprobung der Generatoren

Andritz bestätigte "Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme und Erprobung der gelieferten Generatoren". Man arbeite gemeinsam mit dem Betreiber Verbund und externen Spezialisten an einer detaillierten Ursachenanalyse und an einem beschleunigten Reparaturplan. Zur Höhe des finanziellen Schadens und zur Frage, wer die Kosten trägt, machten weder Andritz noch Verbund Angaben.

Obendrauf hat auch die Oberstufe ein Problem

Der Verbund hatte am Donnerstag einen Maschinenausfall in Limberg III (480 MW) gemeldet. Ursache ist demnach ein Isolationsfehler an zwei Generatoren. Zudem trat bei Schwarzstartversuchen in der Kapruner Oberstufe (Limberg I) ein Fehler am Einspeisetransformator auf, wodurch auch diese Anlage (160 MW) voraussichtlich für mehrere Monate nicht zur Verfügung steht. Insgesamt fehlen damit rund 640 MW. 

Laut Energieregulator E-Control ist die Versorgungssicherheit in Österreich dennoch gewährleistet. Auf den Strompreis werden keine oder nur marginale Auswirkungen erwartet. Andere Kaprun-Anlagen - Limberg II (480 MW) und die Hauptstufe (260 MW) - sind nicht betroffen. Limberg III war erst im September in Betrieb gegangen.

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