Aluminium-Konzern AMAG setzt auf neue Legierungen
Der österreichische Aluminium-Konzern AMAG mit Sitz in Ranshofen konnte zwar im Vorjahr an das Rekordjahr 2022 nicht anschließen, aber konnte das operative Geschäft auf hohem Niveau stabilisieren.
„2023 war ein sehr schwieriges Jahr mit einem volatilen Umfeld, aber die AMAG ist mit ihrer breiten Aufstellung in der Lage gewesen, reaktionsschnell auf die Änderung am Markt zu antworten, auch wenn wir einen Mengenrückgang in Kauf nehmen mussten“, sagt AMAG-Chef Helmut Kaufmann. Die Umsatzerlöse sind von 1,7 Milliarden auf 1,45 Milliarden Euro gesunken.
Die AMAG ist weiterhin führend beim Recycling von Alu. „Immer mehr Kunden wollen CO2-optimierte Finalprodukte herstellen wie Autos, die AMAG kann dabei helfen, indem CO2-optimiertes Vormaterial bereitgestellt wird“, sagt der Vorstandschef. „Wir haben in der Forschung begonnen, Legierungen zu entwickeln, die es erlauben, viel Kreislaufmaterial und Schrotte einzusetzen, um die Eigenschaftsprofile, die der Kunde wünscht, zu erreichen.“
Forschung und Entwicklung
Die Oberösterreicher wollen sich von den Mitbewerbern unterscheiden, das gelingt vor allem durch sogenannte Spezialitäten, deren Anteil von 43 auf 57 Prozent gestiegen ist. „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass Forschung und Entwicklung (FE) ein besondere Säule für den langfristigen Erfolg der AMAG ist“, sagt der Chef. In der Forschung werden 160 Personen beschäftigt. 22 Millionen Euro flossen im Vorjahr in den F&E-Bereich. Außerdem hat die AMAG zwecks Oberflächenveredelung 50 Millionen Euro in eine neue Bandveredelungsanlage investiert, die am Jahresende übergeben wurde.
„Die unterschiedlichen Kunden sind sehr heikel, was die Oberflächen der Produkte betrifft“, sagt Kaufmann. „Die Oberfläche muss schön und darf nicht zerkratzt sein.“
Luftfahrt und Auto
Im Vorjahr konnten die Ranshofener auch zwei wichtige, mehrjährige Verträge mit Airbus und Audi abschließen. Die AMAG legt aber wert darauf, dass sie „keine ausgeprägte Abhängigkeit von der deutschen Autoindustrie hat“. Bei Recycling-Gusslegierungen besteht eine solide Nachfrage insbesondere aus dem Automobilbereich. Die große Unsicherheit kommt aus dem Bereich Handel, weil die Nachfrage der Baubranche (Fassaden, Fenster) stark nachgelassen hat.
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