Alitalia: Lohnzahlungen im Februar gefährdet

Alitalia wird von der Coronavirus-Krise zusätzlich belastet
Liquiditätsprobleme belasten die Fluggesellschaft. Die Gewerkschaft ist besorgt.

Die finanzielle Lage der italienischen Fluggesellschaft Alitalia wird immer schwieriger. Der für die Airline zuständige Regierungskommissar, Giuseppe Leogrande, berichtete bei einem Treffen mit den Gewerkschaften, dass die Zahlung der Gehälter im Februar wegen Liquiditätsproblemen gefährdet sei, teilten die Arbeitnehmerverbände mit.

"Ohne Maßnahmen zugunsten der Airline besteht die Gefahr eines Stillstands der Alitalia mit dramatischen sozialen Auswirkungen", hieß es in einer Presseaussendung der Alitalia-Gewerkschaften am Donnerstag. Schon im Dezember hatte Alitalia die Gehälter der Mitarbeiter mit Verspätung bezahlt.

Die Regierung hat Alitalia wegen der Coronakrise Stützungsgelder in Höhe von 73 Mio. Euro genehmigt, die jedoch noch nicht von der EU abgesegnet wurden. Daher ist die Airline mit Liquiditätsengpässen konfrontiert. In der letzten Woche befanden sich nur noch 70 Mio. Euro in den Unternehmenskassen. Alitalia verbraucht monatlich 50 Mio. Euro.

Angesichts der Regierungskrise in Rom und der Designierung von Ex-EZB-Chef Mario Draghi zum neuen Premier, der ein neues Kabinett auf die Beine stellen muss, ist noch unklar, wann die neue verstaatlichte Alitalia aus der Taufe gehoben werden soll. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die neue Fluggesellschaft im April wie geplant entstehen könne, hieß es.

Alitalia hat seit 2002 keinen Gewinn mehr erwirtschaftet und ist seit Mai 2017 insolvent. Im Dezember 2019 hatte Rom einen neuen Insolvenzverwalter eingesetzt. Man suchte Käufer auf dem internationalen Markt, doch das gestaltete sich schwierig. Auch die deutsche AUA-Mutter Lufthansa hatte dabei mehrfach abgewinkt.

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