Agrana mit 17 Millionen Euro Verlust im ersten Halbjahr
Der börsennotierte Agrana-Konzern hat im ersten Halbjahr 2022 einen Verlust von 17,0 Millionen Euro geschrieben. In der Vorjahresperiode stand unter dem Strich noch ein Überschuss von 27,1 Mio. Euro. Beim Umsatz gab es heuer in der Periode von März bis August einen Zuwachs um fast 26 Prozent auf 1.792,3 Mio. Euro, wie der Agrar- und Nahrungsmittelindustriekonzern am Donnerstag per Aussendung mitteilte. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
Beim Konzernumsatz und dem operativen Ergebnis rechnet man für das Geschäftsjahr weiterhin mit einem "deutlichen" Anstieg, beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) mit einem "sehr deutlichen" Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Im dritten Quartal wird allerdings mit einem EBIT gerechnet, das deutlich unter dem Vorjahreswert (31,2 Mio. Euro) liegt.
Hohe Abschreibung
Bereits im Vorfeld wurde bekannt, dass Agrana wegen des Ukraine-Kriegs und steigenden Kapitalkosten eine Abschreibung von 91,2 Mio. Euro im Frucht-Segment vornehmen musste. Ebenfalls bereits öffentlich war die starke Entwicklung beim operativen Ergebnis: Hier hat der Konzern im ersten Halbjahr mit 86,5 Mio. Euro um 111,0 Prozent mehr erwirtschaftet als noch in der Vorjahresperiode.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) wird für den Gesamtkonzern in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres mit 11,1 Mio. Euro angegeben nach 44,8 Mio. im ersten Halbjahr 2021. Die EBIT-Marge ist von 3,1 auf 0,6 Prozent geschrumpft. Die Nettofinanzschulden des Unternehmens sind von Ende Februar auf Ende August um 125,4 Mio. auf 657,4 Mio. Euro angestiegen.
Gute Entwicklung bei Stärke
Besonders stark entwickelte sich der Umsatz im Stärke-Segment (+37,4 Prozent auf 655,3 Mio. Euro). Auch das EBIT verdoppelte sich hier. "Der wesentlichste Treiber für das Umsatzplus waren die gegenüber der Vergleichsperiode extrem gestiegenen Ethanolpreise", heißt es dazu in der Aussendung. Mehr Umsatzerlöse brachte dem Konzern auch das Zucker-Geschäft ein (+30,3 Prozent auf 409,5 Mio. Euro). Dabei hätten sowohl gestiegene Zuckerpreise als auch höhere Absatzmengen geholfen.
Etwas weniger gut lief es im umsatzstarken Frucht-Segment, welches besonders stark vom Krieg in der Ukraine betroffen ist. Zwar konnte auch hier ein Umsatzplus verzeichnet werden (+14,9 Prozent auf 727,5 Mio. Euro), das EBIT fiel wegen der Wertminderung aber auf minus 60 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis in der "Fruchtzubereitung" litt unter einer "durchwachsenen" Geschäftsentwicklung in den Regionen Europa (inkl. Ukraine) und Asien-Pazifik, so Agrana. Gut lief es dagegen im Geschäftsbereich "Fruchtsaftkonzentrate".
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