Agrana: Köstinger für "Rübengipfel"

Die Agrana stellt in Tulln und Leopoldsdorf den "Wiener Zucker" her.
Die Agrana will eine Zusage von 38.000 Hektar Anbaufläche für die Fortführung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat sich für einen "Rübengipfel" mit allen Beteiligten ausgesprochen. Die gestern angekündigte Schließung der Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf sei ein „schwerer Schlag für die Zuckerproduktion und den Rübenanbau in Österreich".

Der Anbau der Zuckerrüben ist in Österreich seit Jahren rückläufig. Ein Preisverfall sowie Schädlingsbefall durch den Rübenrüsselkäfer machen die Zuckerrübe für Bauern zunehmend weniger attraktiv. Heuer lag die Anbaufläche bei 26.400 Hektar, 2014 waren es noch 50.000.

Die Agrana hat deswegen angekündigt, einen ihrer zwei niederösterreichischen Standorte nicht weiterzuführen. Das Werk könnte nur fortgeführt werden, wenn bis Mitte November 38.000 Hektar Anbaufläche zugesichert werden, erklärte der Agrana-Vorstandsvorsitzende Johann Marihart im Ö1 Morgenjournal.

Der niederösterreichische LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) sprach sich für die Weiterführung der Zuckerproduktion aus: "Die Bauern wollen die Flächen bewirtschaften, man muss sie aber auch lassen. Sie brauchen Verlässlichkeit und notwendige Rahmenbedingungen."

Regenwald

Er forderte eine nationale Kraftanstrengung und ein Schulterschluss von Wirtschaft, Bauern und Konsumenten. "Denn klar ist auch: Wenn der Zucker nicht in Österreich produziert wird, wird er aus anderen Erdteilen importiert werden, wo möglicherweise sogar Regenwald dafür gerodet wurde. Das kann niemand wollen."

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