Adidas erhöht trotz Umsatzminus die Gewinnprognose

Adidas erhöht trotz Umsatzminus die Gewinnprognose
Sportartikelkonzern in den USA, China und im E-Commerce stark, Europa bleibt schwieriges Pflaster.

Dank boomender Geschäfte in den USA und China soll der Gewinn bei Adidas in diesem Jahr noch stärker steigen als bisher gedacht. Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern schraubte seine Prognose am Mittwoch auf bis zu 1,72 Mrd. Euro nach oben, das ist ein Zuwachs um 16 bis 20 Prozent. Bisher hatte das Unternehmen aus Herzogenaurach maximal 1,68 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Nach neun Monaten stehen bereits vor dem Weihnachtsgeschäft 1,62 Milliarden Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft zu Buche, 19 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz werde dagegen - Währungseffekte herausgerechnet - nur um acht bis neun Prozent zulegen, bisher hatte Adidas mit zehn Prozent gerechnet. Grund dafür ist das stotternde Geschäft in Westeuropa, wo der Umsatz im dritten Quartal um ein Prozent zurückging.

Unter den Erwartungen

Weltweit verbuchte Adidas währungsbereinigt ein Umsatzplus von acht Prozent auf 5,87 Mrd. Euro, das aber leicht unter den Erwartungen der Analysten lag. "Die Umsatzsteigerung ist auf zweistellige Zuwächse in unseren strategischen Fokusbereichen Nordamerika, China und E-Commerce zurückzuführen", erläuterte Vorstandschef Kasper Rorsted. Dort sind die Margen zum Teil deutlich höher als auf dem umkämpften europäischen Markt. In China legten die Umsätze im dritten Quartal um 26 Prozent zu, in Nordamerika um 16 Prozent. Der Direktverkauf über das Internet schnellte sogar um 76 Prozent nach oben. In Euro gerechnet lag der Umsatz drei Prozent über Vorjahr.

Der Quartalsgewinn übertraf mit 656 Mio. Euro - ein Plus von 19 Prozent - die Erwartungen der Analysten. Die Rendite habe sich stark verbessert, obwohl Adidas deutlich mehr Geld für Marketing ausgegeben habe, sagte Rorsted. Die Bruttomarge lag im dritten Quartal bei 51,8 (Vorjahr: 50,4) Prozent, im Gesamtjahr soll sie bei bis zu 51,4 (50,4) Prozent liegen. Die Adidas-Aktie legte vorbörslich 1,9 Prozent zu.

Sorgenkind Reebok

Sorgenkind von Adidas bleibt die Marke Reebok, die weiter hinter dem Vorjahr herhinkt. Im dritten Quartal ging ihr Umsatz um fünf Prozent zurück. Zuwächse bei den Retro-Modellen konnten die Rückgänge im Trainings- und Laufsegment nicht wettmachen. Die Marke Adidas legte dagegen um zehn Prozent zu.

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