Umsatzrekord, aber hohe Kosten: "Licht und Schatten" bei A1 Telekom Austria

Umsatzrekord, aber hohe Kosten: "Licht und Schatten" bei A1 Telekom Austria
Umsatzrekord, aber hohe Kosten drücken Profitabilität. Wunsch nach Reform der Breitbandförderung, um mehr Anschlüsse zu generieren.

 Rund eine Milliarde Euro investiert die A1 Telekom Austria-Gruppe jährlich in den Netzausbau, davon 60 Prozent in Österreich. „Das ist der größte Ausbau in unserer Geschichte“, sagt A1-Chef Thomas Arnoldner. „Das können wir uns nur mit entsprechender Finanzkraft leisten.“

Diese ist vorhanden. Im Vorjahr gab es ein fast fünfprozentiges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Rekordwerte. Dennoch sei das Jahr herausfordernd gewesen, „es gibt Licht und Schatten“. Denn die Energiekosten seien um 27 Prozent gestiegen und  würden nun 70 Millionen Euro über  jenen vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine liegen. „Auch die Lohnkosten machen uns zu schaffen“, so Arnoldner. Und nicht zuletzt würden Lieferanten deutlich mehr verlangen. Die Profitabilität sei daher gesunken. Die Dividende soll dennoch von 0,32 auf 0,36 Euro je Aktie angehoben werden.

Apropos Netzausbau: 85 Prozent der Österreicher können laut A1-Österreich-Chef Marcus Grausam bereits mit dem Mobilfunkstandard 5G versorgt werden, bis Jahresende sollen es 99 Prozent sein. Bei der Versorgung mit Glasfaser sollen heuer 30.000 bis 50.000 Haushalte hinzukommen (aktuell 700.000).

Beim Ausbau gebe es aber viele Hürden, so Grausam. Etwa seitens der Gemeinden, die zu wenig mit den Telekomkonzernen zusammenarbeiten würden. Die Telkos hingegen seien gesetzlich zur Zusammenarbeit beim Ausbau verpflichtet. Das verzögere ebenso die Erschließung wie regulatorische Vorgaben. 

Der größte Hebel wäre aber eine Umstellung von einer reinen Ausbauförderung auf eine Mischung aus Ausbau- und Anschlussförderung. Aktuell würden nur 30 Prozent der potenziellen Glasfaserkunden dieses nutzen, mit der Umstellung könnten es rund 75 Prozent sein. „Aktuell ist es schwierig, die Investitionen zurückzuverdienen“, so Arnoldner. Für eine veränderte Förderung benötige es aber eine Gesetzesänderung.

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