40 Prozent des Einkommens gehen fürs Wohnen drauf

Ein Wohnhaus mit vielen Balkonen, teilweise mit gelben Markisen und Pflanzen geschmückt.
Gfk-Studie bescheinigt den Niederösterreichern stärkste Kaufkraft im Bundesländer-Vergleich.

Die Wohnkosten in Relation zum Einkommen liegen in Österreich im EU-Schnitt, sind aber höher als in Deutschland. Besonders viel fürs Wohnen müssen die Bürger der Krisenländer Spanien und Griechenland aufwenden, geht aus der aktuellen Umfrage (Sample: 8.000) des Immobilienmaklers Remax hervor.

Österreicher, Tschechen und Slowaken geben demnach 40 Prozent für das Dach über dem Kopf aus. Italiener liegen bei 39 Prozent, die Deutschen bei 35 Prozent und die Schweizer bei 30 Prozent. Bei den Griechen und Spaniern sind es 50 Prozent.

Wie wir wohnen

Die Österreicher wohnen zu knapp zwei Drittel mit ihrem Partner, zu einem Drittel mit den Kindern, zu einem Fünftel alleine und zu einem Sechstel mit Eltern/Geschwistern/Freunden und anderen Verwandten (Mehrfachnennungen waren möglich).

Rein statistisch gesehen verfügt jeder Österreicher heuer im Schnitt über 22.067 Euro, die er oder sie für Konsum, Miete oder Lebenserhaltungskosten ausgeben kann. Die Kaufkraft der Österreicher ist damit höher als die der Deutschen, denen im Schnitt 21.449 Euro im Jahr zur Verfügung stehen. Innerhalb Österreichs können sich die Niederösterreicher am meisten leisten, die Tiroler am wenigsten.

Zu diesem Ergebnis kommen die GfK-Marktforscher, die die regionale Verteilung der Kaufkraft in Österreich untersucht haben. Die Kaufkraft misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung zusätzlich staatlicher Leistungen wie Arbeitslosen- oder Kindergeld sowie Pensionen.

Eine Karte Österreichs aus dem Jahr 2015, die die Kaufkraft je Einwohner im Vergleich zum Landesdurchschnitt darstellt.

In Niederösterreich liegt die Kaufkraft um rund 4 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt und ist damit am höchsten. Es folgen die Bundesländer Wien, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich. Die niedrigste Kaufkraft haben demnach die Tiroler und Kärntner.

Das kaufkraftstärkste Pflaster ist der 1. Bezirk in Wien. Jedem Bewohner stehen dort im Schnitt 41.115 Euro pro Jahr zur Verfügung, um 86 Prozent mehr als dem österreichischen Durchschnitt. Am zweitmeisten leisten können sich die Hietzinger (13. Wiener Bezirk) - dort liegt die Kaufkraft bei rund 30.136 Euro pro Kopf. Den Einwohnern in Mödling (NÖ) stehen im Jahr 28.617 Euro zur Verfügung.

Misst man die Kaufkraft je Haushalt und nicht je Person, schaut das Ranking komplett anders aus. Zwar ist auch hier Niederösterreich an erster Stelle, Wien belegt aber aufgrund der vielen Einpersonen-Haushalte den letzten Platz.

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