Für WhatsApp braucht man schon bald keine Handynummer mehr

WhatsApp Symbol auf einem Smartphone-Display.
WhatsApp führt eine drastische Neuheit ein: Schon bald müssen Nutzer keine Telefonnummer mehr angeben, um den Messenger zu nutzen.

WhatsApp steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Der weltweit meistgenutzte Messenger (über zwei Milliarden Nutzerinnen und Nutzer) will künftig ermöglichen, dass Menschen ohne Telefonnummer miteinander chatten können. Stattdessen sollen individuelle Benutzernamen – sogenannte Usernames – eingeführt werden.

So funktioniert das neue System

Künftig soll jeder Nutzer bei WhatsApp laut mehreren Branchen-Magazinen einen eindeutigen Benutzernamen anlegen können, der anstelle der Telefonnummer als Kontaktmöglichkeit dient. Diese sogenannten "Handles" sollen eindeutig sein – es kann also jede Bezeichnung nur einmal vergeben werden. Wer möchte, kann seinen Namen vorab reservieren, um sich beliebte Kombinationen zu sichern.

Was bringt das neue Feature für Nutzer?

Die Einführung von Usernames verändert die Nutzung des Messengers grundlegend, insbesondere im Hinblick auf Privatsphäre und Sicherheit. Bislang war die Telefonnummer die einzige Identifikation, um jemanden bei WhatsApp zu erreichen. Künftig soll es möglich sein, Nachrichten zu empfangen, ohne die eigene Nummer preiszugeben

Das schützt vor Datenweitergabe, Missbrauch und Spam. WhatsApp plant indes laut Gadgets360 eine Art "Username-Schlüssel" oder PIN-Schutz. Wer dir erstmals über deinen Benutzernamen schreiben möchte, müsste dann einen individuellen Code eingeben. So ließe sich verhindern, dass Fremde dich ungewollt anschreiben.

Wann sind die Benutzernamen verfügbar?

Aktuell befindet sich die Funktion noch in der Testphase:

  • In Android-Betas (z. B. Version 2.25.28.12) wurde das Feature bereits entdeckt, aber noch nicht offiziell ausgerollt.
  • Auch auf iOS-Geräten taucht die Option auf, einen Namen vorzumerken.
  • Künftig soll die Neuerung auch für WhatsApp Web und Desktop-Versionen verfügbar sein.

Offiziell bestätigt hat Meta die Einführung allerdings noch nicht. Laut Business Standard deuten die Reservierungsfunktionen jedoch auf einen bevorstehenden globalen Start hin. Bereits Ende 2025 könnte es so weit sein.

Was Nutzer jetzt tun sollten

Auch wenn das Feature offiziell noch nicht ausgerollt ist, können sich WhatsApp-User bereits vorbereiten:

  • App aktuell halten: Wer früh Zugriff möchte, sollte regelmäßig Updates installieren oder an der WhatsApp-Beta teilnehmen.
  • Guten Namen sichern: Denke schon jetzt über einen geeigneten Username nach – einprägsam, eindeutig, aber nicht zu privat.
  • Sicherheitsoptionen prüfen: Sobald verfügbar, den PIN- oder "Username-Key"-Schutz aktivieren, um unerwünschte Chats zu vermeiden.
  • Informationsquellen verfolgen: Verfolge Updates auf WABetaInfo, WhatsApp Blog oder in seriösen Tech-Magazinen wie The Verge, CNET und TechCrunch.

Experten loben Update

Die meisten Stimmen äußern sich positiv zu dem umfassenden Update. Das US-Technikportal CNET bezeichnet die Neuerung als "überfälliges Datenschutz-Tool für den meistgenutzten Messenger der Welt" und erklärt weiter: "Indem WhatsApp die Identität von der Telefonnummer entkoppelt, wird es viel sicherer, mit neuen Menschen zu chatten, Gruppen beizutreten oder in Communities aktiv zu sein, ohne private Daten preiszugeben". Auch TechCrunch lobt den Schritt: "Die Einführung von Benutzernamen könnte eines der größten Datenschutzrisiken von WhatsApp verringern und die App gleichzeitig flexibler für berufliche oder öffentliche Kommunikation machen."

Offene Fragen

Doch die Einführung wirft auch Fragen und Risiken auf:

  • Missbrauchsgefahr: Beliebte Namen könnten von Betrügern oder Fake-Accounts belegt werden, bevor Meta ein Verifizierungsverfahren einführt.
  • Spam und unerwünschte Nachrichten: Wenn Usernames öffentlich sichtbar sind, steigt die Wahrscheinlichkeit von Kontaktversuchen außerhalb des eigenen Netzwerks.
  • Nummer weiterhin nötig: Auch künftig dürfte die Telefonnummer zur Registrierung und Verifizierung des Kontos notwendig bleiben – vollständig anonym wird WhatsApp also nicht.

Kommentare