KI-Memes im Ghibli-Studio-Stil gehen viral und ernten Kritik

Immer mehr Memes und wichtige geschichtliche Geschehnisse werden im Stil des japanischen Animationsstudios gepostet. Doch nicht alle, sind davon begeistert.
Das japanische Animationsstudio Ghibli Studio ist zurzeit in aller Munde, aber nicht nur aufgrund ihrer kultigen Filme wie "Chihiros Reise ins Zauberland", "Prinzessin Mononoke" oder "Mein Nachbar Totoro", sondern aufgrund von Memes, die auf Social Media viral gehen. Doch die lustigen KI-generierten Bilder sorgen nicht nur für Lacher, sondern auch für viel Diskussionsstoff.
KI-generierte Memes
Immer mehr User und Userinnen posten populäre Memes, die im Zeichenstil von Ghibli Studios erstellt wurden. Das geschah vor allem mithilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) OpenAI. Benutzer und Benutzerinnen, die für die Premiumversion zahlen, können beliebige Bilder im Stil der Ghibli-Studio-Animationsart kreieren. Benutzer können das Tool auch mit Sora, dem Text-zu-Video-KI-Modell von ChatGPT, verwenden.
Einige der meistgeteilten Bilder stellten politische Ereignisse der US-Geschichte nach, wie beispielsweise das versuchte Attentat an Präsident Donald Trump. Aber auch beliebte Memes wurden geteilt, wie beispielsweise den Klassiker des "Distracted Boyfriend" ("Der abgelenkte Freund") oder des türkischen Olympia-Stars Yusuf Dikec, der als Sportschütze den zweiten Platz belegte.
Kritik an Ghibli-Studio-Memes
Während einige Nutzerinnen und Nutzer die Bilder im Netz feiern, sind anderen User und Userinnen von den Kreationen im Ghibli-Style nicht begeistert. Zudem hat der Trend aber auch ethische Bedenken hinsichtlich künstlicher Intelligenz geweckt, die auf urheberrechtlich geschützte kreative Werke trainiert wird. Vor allem talentierten Künstlern und Künstlerinnen wird hier die Möglichkeit genommen, ihr Können zu vervielfältigen und dadurch auch Geld zu verdienen.
Wie Associated Press berichtet, schlagen einige Künstler und Künstlerinnen gegen die Ungerechtigkeit zurück. Künstlerin Karla Ortiz hat bereits andere KI-Bildgeneratoren wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Für sie sei der Trend "ein weiteres klares Beispiel dafür, dass sich Unternehmen wie OpenAI einfach nicht um die Arbeit von Künstlern und deren Lebensunterhalt kümmern."
Ghibli-Studio-Gründer Miyazaki von KI "angewidert"
Hayao Miyazaki, der Migründer von Ghibli Studio, äußerte sich bereits 2016 negativ gegenüber KI. Als dem Regisseur eine KI-Demonstration gezeigt wurde, sagte er, dass er völlig "angewidert" von der Präsentation sei. Die Entwickler, die eine Animation vorführten, die einen sich windenden Körper zeigte, der sich an seinem Kopf zog, erklärte das Team, dass KI "uns groteske Bewegungen zeigen kann, die wir Menschen uns nicht vorstellen können". So könnten die Animationen für Zombie-Bewegungen in Videospielen verwendet werden.
Das veranlasste Miyazaki, eine Geschichte zu erzählen: "Jeden Morgen, nicht erst in den letzten Tagen, sehe ich meinen Freund, der eine Behinderung hat. Es ist so schwer für ihn, ein High Five zu geben, sein Arm mit steifen Muskeln kann meine Hand nicht erreichen. Wenn ich jetzt an ihn denke, kann ich mir das Zeug nicht ansehen und finde es interessant. Derjenige, der so etwas macht, hat keine Ahnung, was Schmerz ist", erklärte der heute 84-Jährige. Er betonte, dass er diese Technologie "niemals" in seine Arbeit einbeziehen möchte. "Ich empfinde dies als eine Beleidigung des Lebens selbst", erklärte Miyazaki abschließend.
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