TikTok-Verbot in den USA: User sammeln schnell noch tausende Follower

Mass Following trendet auf TikTok: Funktioniert das wirklich?
Am 19. Jänner war es so weit: TikTok in den USA hat den Betrieb eingestellt. Rund 170 Millionen amerikanischen Nutzer keinen Zugang mehr zu der beliebten Video-App. Der Supreme Court hat das Verbot am 17. Jänner bestätigt, jedoch signalisierte die aktuelle US-Regierung und auch der künftige Präsident Donald Trump bereits, dass TikTok einen Aufschub bekommen soll.
Berichten zufolge erwägen chinesische Behörden, das US-Geschäft von TikTok an den Tech-Milliardär Elon Musk zu verkaufen. Auch YouTuber Mr. Beast steht aufgrund eines Beitrags auf X als potenzieller Käufer im Raum – wie wahrscheinlich dieses Szenario wirklich ist, sei mal dahingestellt.
Inzwischen haben bereits etliche große TikToker aus dem amerikanischen Raum ein Statement zum drohenden Verbot der App abgegeben oder sich rein vorsorglich von ihren Millionen an Fans verabschiedet. In den vergangenen Tagen ist zudem vermehrt das Phänomen "Mass Following" zu beobachten. Was hat es damit auf sich?
Was ist "Mass Following"?
"Mass Following" bezeichnet eine umstrittene Strategie in den sozialen Netzwerken (insbesondere TikTok und Instagram), bei der das Ziel verfolgt wird, binnen kürzester Zeit eine hohe Anzahl an Followern zu generieren. In der Regel folgen "Mass Follower" hierfür unzähligen anderen Profilen, in der Hoffnung, dass ein Großteil daraufhin zurückfolgt, nur um den Nutzern im Anschluss dann meist wieder zu entfolgen.
#massfollowing auf TikTok: So funktioniert es!
Im Rahmen des drohenden TikTok-Verbots in den USA ist das Phänomen nun leicht abgewandelt als neuer Trend zu beobachten. TikTokerin @justcallmephi hat in einem Video die Methode erklärt. "Es war noch nie einfacher, auf TikTok 10.000 Follower zu bekommen", so die einleitenden Worte der Influencerin.
Sie erklärt: "Hierfür müsst ihr ein Video machen mit dem Hashtag #massfollowing und da habe ich gehört, dass Leute 100.000, 1.000 oder 100 Follower bekommen, weil es niemanden mehr interessiert, wem sie folgen und wem nicht." Laut amerikanischen TikTokern könne man somit "einfach die letzten Tage auszunutzen, dass jeder mal viele Follower hat." Kurz bevor die App den Bach hinuntergeht, soll jeder mal Berühmtheit genießen, so der Tenor.
Strategie geht auf
Insbesondere etliche US-amerikanische Content Creators wollen mithilfe des "Mass Following"-Trends erreichen, innerhalb von wenigen Tagen eine hohe Followerschaft zu erzielen, bevor sie möglicherweise keinen Zugang mehr zu der App haben.
Influencer rufen zu "Mass Following" auf
"Ich werde jedem Einzelnen folgen, der dieses Video kommentiert und mir folgt", verspricht Influencerin Timna Devolpi ihren Zuschauenden. Sie würde vor dem 19. Jänner gerne noch die 200.000-Follower-Marke knacken. Nach einem Blick auf ihr Profil wird klar: Die TikTokerin ist kurz davor, ihr Ziel mit der Strategie zu erreichen.
Nachteile von "Mass Following"
Auch wenn "Mass Following" den Anschein von Zusammenhalt erweckt und die Follower-Anzahl rasch in die Höhe treiben lassen kann, so ist die Strategie umstritten und nicht unproblematisch.
- TikTok kann diese Methode, die Spam ähnelt, erkennen und das Konto einschränken.
- Zum Großteil werden "nutzlose" Follower generiert, die sich nicht für die erstellen Inhalte interessieren und auch weniger interagieren.
- Die "For You"-Page wird möglicherweise mit Videos geflutet, die nicht von Interesse sind.
- Sogenannte Follow-Limits, die von der Plattform als Sicherheitsmaßnahme eingeführt wurden, können das Verhalten eindämmen.
Nachhaltig ist diese Strategie demnach nicht, da sie weder hochwertigen Content fördert noch die Glaubwürdigkeit der User sowie langfristiges Wachstum stärkt.
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