Giftiger Kugelfisch in beliebter Touristenregion gefunden

Wissenschafter warnen in einer neuen Studie, dass Urlauber in Kroatien besonders wachsam sein sollen.
Zusammenfassung
- Eine Studie dokumentiert das übermäßige Aufkommen des giftigen Silberwangen-Krötenfischs im Mittelmeer, was die Meeresvielfalt, Fischerei und den Tourismus gefährdet.
- Die Fischart stellt durch sein aggressives Verhalten und tödliches Neurotoxin eine Gefahr für Menschen dar.
- Wissenschafter und Wissenschafterinnen appellieren an lokale Fischer, Sichtungen zu melden.
Forscher und Forscherinnen haben in einer Studie das übermäßige Aufkommen des Silberwangen-Krötenfischs (Lagocephalus sceleratus) im Mittelmeer dokumentiert. Vor allem die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt der Meere, die Fischerei und den Küstentourismus sollen schwerwiegend sein.
Das Forscherteam der naturwissenschaftlichen Fakultät der Juraj-Dobrila-Universität Pula und des Instituts für Ozeanographie und Fischerei in Split haben die Fische beobachtet. Die Studie wurde in der Zeitschrift Acta Ichthyologica et Piscatoria veröffentlicht.
Amputation und Tod
Laut einer Presseaussendung entdeckten die Wissenschafter und Wissenschafterinnen den Fisch, der auch als Hasenkopf-Kugelfisch bekannt ist, in der Bucht von Medulin in der nördlichen Adria.
Dabei wurden folgende Risiken festgestellt:
- Der Kugelfisch stellt eine Bedrohung für die lokale Meeresfauna, die Fischerei und die öffentliche Sicherheit dar.
- Forschungen aus dem südlichen und östlichen Mittelmeer zeigen, dass Bisse seines kräftigen, schnabelähnlichen Kiefers zu schweren Verletzungen sowie teilweisen Amputationen von Fingern führen können.
- Auch der Verzehr des Fisches kann tödlich sein, da sein Fleisch und seine Organe ein starkes Neurotoxin enthalten.
Eine Magenanalyse der Tiere ergab, dass sich die Fische dieser Gattung vor allem von Muscheln, Schnecken und Seeigeln ernähren, was auf mögliche Störungen des ökologischen Gleichgewichts in der Adria hindeutet.
Forscherin spricht von deutlichen Warnzeichen
Laut den Experten und Expertinnen ist die Fischart durch den künstlich geschaffenen Suezkanal eingewandert. Ursprünglich stammt der Hasenkopf-Kugelfisch aus dem Indopazifik und hat sich seit seiner ersten Sichtung im Jahr 2003 aggressiv im Mittelmeer ausgebreitet. "Das Vorkommen von Lagocephalus sceleratus in der nördlichen Adria ist ein deutliches Warnzeichen für die Ausbreitung der Art und ihre möglichen ökologischen und wirtschaftlichen Folgen", erklärte Dr. Neven Iveša, Mitautor der Studie, in der Presseaussendung. "Proaktive Überwachungs- und Bewirtschaftungsstrategien sind wichtig, um die Auswirkungen dieser Art auf die lokale marine Artenvielfalt, die Fischerei und die öffentliche Sicherheit einzudämmen."
Das Forschungsteam appelliert. die Fischart zu "entfernen" und die Öffentlichkeit vor dem Tier zu warnen und aufzuklären. Örtliche Fischer und Fischerinnen werden aufgefordert, Sichtungen von Lagocephalus sceleratus so früh wie möglich melden.
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