Tragen Stars Mitschuld am Feuer in Los Angeles?

Brände in Los Angeles: Stars kassieren nach Spendenaufruf Kritik
Seit rund einer Woche breiten sich die Flammen in und um Los Angeles gnadenlos aus und die Wetterbedingungen (sogenannte Santa-Ana-Winde) erschweren die Löscharbeiten nach wie vor. Was zurückbleibt, ist Schutt und Asche.
Mindestens 24 Menschen sind bisher ums Leben gekommen und um die 12.000 Gebäude wurden vernichtet. Behörden vergleichen die Tragödie mit kriegsähnlichen Zuständen.
Während etliche Normalbürger existenziell betroffen sind und teils ohne Versicherungsschutz dastehen, haben Reiche und Promis "nur" eines von mehreren Luxus-Anwesen verloren, so der Tenor einer Kritikwelle im Netz.
Sänger Bill Kaulitz berichtete auf seinem Instagram-Kanal, dass er aufgrund der näherkommenden Brände sein Domizil verlassen muss. Auf einem Foto waren seine gepackten Designer-Koffer zu sehen. Solche unbeabsichtigten Botschaften haben für viele User einen bitteren Beigeschmack.
Diese Punkte führen zu Kritik:
- Reiche sammeln Spenden für Freunde und Familie
- Manche Stars haben hohen Wasserverbrauch trotz gesetzlicher Vorgaben
- Bestechung von privaten Feuerwehrleuten, um eigene Häuser zu schützen
Wenig Mitleid für vom Feuer betroffene Stars
Stars wie Billy Crystal, Paris Hilton und Mandy Moore mussten zusehen, wie ihre Villen den Flammen zum Opfer gefallen sind. "Ich stehe hier vor dem Haus, das einmal unser Zuhause war, und der emotionale Schmerz ist wirklich unbeschreiblich", dokumentiert Paris Hilton auf ihren Social-Media-Kanälen und teilt ein Video von den Trümmern ihres Hauses. Doch das Mitleid der Online-Community hält sich in Grenzen. Neben zahlreichen Beileidsbekundungen häufen sich kritische Stimmen auf Instagram und TikTok:
- "Sie haben mehrere Häuser, richtig? Sie können einfach in ein anderes Haus gehen, aber die Leute, die es sich nicht leisten können, tun mir leid, nicht die Multimillionäre."
- "Und die Kinder in Gaza finden nicht einmal etwas zu essen ..."
- "Um Spenden zu bitten, wenn man Milliarden hat, ist absolut verrückt ..."
- "Denk lieber an die Armen, die ihr einziges Zuhause und ihre Besitztümer verloren haben."
Disney-Star Mandy Moore kassiert Backlash
Schauspielerin und Sängerin Mandy Moore traf nicht nur die Katastrophe besonders hart, sondern auch die Hasswelle im Netz. Sie teilte auf Instagram ein Video der niedergebrannten Anwesen ihrer Nachbarschaft in Altadena im Los Angeles County. Ihr eigenes Haus stehe zwar wie durch ein Wunder noch zum Großteil, was sie "seltsam schuldig" fühlen lässt, doch sie habe ihre Garage, ihr Hinterhaus und ihr Studio "mit allen Instrumenten und Geräten, die sie je besessen haben" verloren.
Der Disney-Star, der über ein geschätztes Vermögen von 14 Millionen US-Dollar verfügt, teilte auf Instagram einen Spendenkonto-Link für ihren Schwager und dessen Familie, was viele User als scheinheilig empfanden.
"Hast du nicht das Geld, um ihre Häuser wieder aufzubauen?", fragt eine Userin und erntet über 500 Likes für ihren Kommentar. "Wenn sie es sich leisten können, dort zu leben, können sie es sich auch leisten, neu zu bauen", lautet ein anderer Beitrag. "Du bist etwa 14 Millionen wert – ein GoFundMe einzurichten, ist echt verrückt", kritisiert eine Nutzerin auf Instagram unter Moores Posting.
Tragen Stars Mitschuld an der Katastrophe?
Doch nun wird so manchen Promis vorgeworfen, sie würden eine gewisse Mitschuld an den verheerenden Bränden tragen. RTL-Reporter Frank Fastner erklärt: "Der Shitstorm gegen einige Stars wird gerade immer größer." Insbesondere der hohe Wasserverbrauch vieler Stars, um ihre prachtvollen Gärten zu bewässern, steht im Fokus der Kritik: "Kim Kardashian zum Beispiel hat immer viel zu viel Wasser verbraucht. Der Wasserverbrauch ist eigentlich knallhart geregelt: Zwei Mal die Woche, maximal acht Minuten. Sie hat viel mehr verbraucht. Es gab natürlich eine Geldstrafe - doch die hat sie weggelächelt", berichtet Fastner.
Die dadurch entstandene Wasserknappheit beeinflusse die Verfügbarkeit von Ressourcen und sei somit indirekt mitverantwortlich für das Ausmaß der Waldbrände.
Private Feuerwehrleute gegen viel Geld angeheuert
Doch es kommt noch dicker, denn wer genug Geld hat, kann sich offenbar Rettung erkaufen. CNN berichtete von einem wohlhabenden Immobilienmanager aus L.A., der in den sozialen Netzwerken nach privaten Feuerwehrleuten gesucht haben soll, um sein Anwesen zu schützen. "Zahle jede Summe", zitierte der Sender. Inzwischen wurde der Beitrag gelöscht.
Stars richten Hilfsfonds ein
Auch wenn Paris Hilton selbst betroffen ist, so möchte sie anderen, die in Not geraten sind, finanzielle Unterstützung anbieten. Über ihre gemeinnützige Organisation 11:11 Media Impact hat sie einen Hilfsfonds eingerichtet und bisher 100.000 US-Dollar gespendet. Neben vielen weiteren Promis haben auch Popstar Beyoncé und Schauspielerin Eva Longoria einen hohen Betrag für Betroffene gespendet.
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