Bub (2) bekam als Baby ein Bussi – nun ist er fast blind

Wegen Bussi: Bub (2) wurde blind auf einem Auge – durch Herpes
Eine Mutter richtet einen eindringlichen Appell an die Facebook-Community: "Lassen Sie niemanden Ihr Baby küssen!" In den sozialen Medien teilt sie das bewegende Schicksal, das ihr Sohn erleiden muss – alles höchstwahrscheinlich aufgrund eines vermeintlich harmlosen Kusses.
Sieben Monate ist es her, dass Michelle Saaiman aus Windhoek (Namibia) eine Infektion am linken Auge ihres damals 16 Monate alten Sohnes festgestellt hat. Sein Zustand verschlechterte sich rapide und Juwan verlor infolge einer Herpesvirus-Ansteckung den Großteil seines Sehvermögens.
Mutter warnt davor, Babys zu küssen
In einem Beitrag auf ihrem Facebook-Profil macht sie auf die verheerenden Folgen aufmerksam, die Bussis für ein Baby haben können. "Ich halte es für notwendig, den Leuten klarzumachen, warum man das Baby von jemandem nicht küssen sollte. Das habe ich schon tausendmal gelesen, aber es hat uns nie wirklich gestört – ich meine, was kann schon Schlimmes passieren, oder? Falsch. Ich lag so falsch", berichtet die dreifache Mutter.
Herpesvirus gelang ins Auge
Zunächst wurde der Bub von seiner Hausärztin mit antibiotischen Augentropfen behandelt. Doch der Zustand seines Auges verschlechterte sich: "Es sah aus, als würde etwas in seinem Augapfel wachsen", so Juwans Mutter.
Letztendlich wurde bei einem Augenarzt-Besuch Folgendes festgestellt: "Bei meinem Kind wurde ein Herpesvirus im linken Auge diagnostiziert. Ja, Herpesvirus – wie der, der Fieberblasen auf den Lippen verursacht." Durch die Infektion wurde das Auge dermaßen geschädigt, dass nicht nur eine offene Wunde in Form eines Lochs im Augapfel (ein "Hornhautdefekt") entstand, sondern der kleine Juwan auch den größten Teil seines Sehvermögens und seiner Empfindung im linken Auge verloren hat.
Bub muss sich drei Operationen unterziehen
Nach einer kostspieligen medizinischen Odysee (Krankenhausaufenthalte, Biopsien, Besuchen bei Spezialisten) gelang es den Eltern, das Herpesvirus in Remission zu bringen. Ärzte versuchen nun, Juwans Auge zu retten und seine Sehkraft wiederherzustellen.
Dafür reiste die Familie nach Kapstadt, wo der Bub sich drei Operationen unterziehen muss. Den ersten Eingriff hat der Zweijährige schon überstanden, als Nächstes werden gesunden Nerven aus dem Bein in sein Auge implantiert. "Wenn dieser Eingriff erfolgreich ist, wird er schließlich für eine Hornhauttransplantation infrage kommen, vorausgesetzt, es findet sich ein geeigneter Spender", schildert Michelle Saaiman.
Die Familie hat inzwischen eine Spendenaktion gestartet, um die hohen Kosten für Juwans medizinische Behandlung decken zu können.
Aktuell sind Juwans Augenlider zum Schutz zugenäht. Seine Mutter leidet mit dem Kleinen mit: "Ich kann mir nur vorstellen, wie unangenehm das für ihn sein muss." Ob seine Sehkraft wieder hergestellt werden kann, ist noch unklar. Der Fokus liege nun erst mal darauf, das Auge zu retten und weitere Infektionen zu vermeiden, erklärt Saaiman.
Vermutung: Herpesvirus durch Baby-Bussi übertragen
Die behandelnden Mediziner vermuten, dass das Virus durch ein vermeintlich harmloses Bussi von einer Person mit einer aktiven Fieberblase übertragen wurde. "Die Moral von der Geschichte – lassen Sie niemanden Ihr Baby küssen. So ein dummer Virus verursacht so viel Trauma und Schaden, das ist es einfach nicht wert!", appelliert die Mutter abschließend.
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