Enner Valencia: Der unbekannte Tor-Mann

Englische Klub interessieren sich für den Mann, der alle Ecuador-Tore schoss.

Valencia verlängert bei Manchester United bis 2017. Aber weil im Team von Ecuador Valencia nicht gleich Valencia ist, handelt es sich hierbei um Antonio. Der ist Kapitän des Teams, doch die Schlagzeilen gehören Enner Valencia. Der schoss in den zwei Spielen seiner Mannschaft alle drei Tore. Gegen die Schweiz war es die Führung im Spiel das letztlich 1:2 verloren ging. Gegen Honduras waren es beide Treffer beim 2:1-Erfolg.

Der 24-jährige Enner stahl am Freitagabend seinem 28-jährigen Namensvetter Antonio Valencia die Show. Die beiden sind nicht verwandt. Aber sie haben beide beim selben Nachwuchsteam gespielt, bei "Caribe Juniors". "Es waren definitiv die wichtigsten Tore meines Lebens. Schon als Kind habe ich davon geträumt, bei einer Weltmeisterschaft zu treffen", bekannte Enner, der "Man of the Match".

Valencia, der für Pachuca in der mexikanischen Liga spielt, aber von einem Engagement in Europa träumt, hält nun bei drei Treffern bei dem WM-Turnier. "Ich denke nicht an die Torjägerkrone", versicherte er aber. "Wichtiger ist das Weiterkommen. Wenn ich dazu mit meinen Toren beitragen kann, ist es umso schöner." Sein Torriecher ist in diesem Jahr exzellent. Im Jänner ist er aus seiner Heimat von Emelec zu Pachuca gegangen, erzielte in Mexiko 18 Tore in 23 Spielen. Und im Teamtrikot hat er in nur zwölf Einsätzen schon sieben Tore geschossen. Das erweckt Interesse. Mexikanische Medien berichten, dass Newcastle bei Pachuca ein Angebot abgegeben habe. Für umgerechnet 8,8 Millionen Euro wäre Valencia aber noch immer ein Schnäppchen.

Die englische Zeitung Metro schrieb in ihrer Onlineausgabe: "Enner Valencia hat Kontakte mit Newcastle, Everton und Tottenham. Aber wer ist der Star von Ecuador?" Er debütierte mit 20 Jahren bei Emelec, nachdem dort Jorge Sampaoli Trainer geworden war. Der Argentinier ist ebenfalls eine der Überraschungen der WM, er ist jetzt Teamchef bei Chile. Valencia hat mit 22 Jahren sein erstes Teamspiel absolviert. Und der 1,74 Meter große Stürmer wäre wahrscheinlich gar nicht in Brasilien, wenn er im vergangenen Jahr nicht durch tragische Umstände in die Mannschaft gerutscht wäre. Der im Angriff gesetzt gewesene Christian Benitez, der 24 Tore für das südamerikanische Land geschossen hatte, war im Juli 2013 an einem Herzinfarkt gestorben. "Er ist kaum zehn Monate bei uns, aber seitdem war er immens wichtig für das Team. Er hat sich enorm weiterentwickelt", lobte Teamchef Reinaldo Rueda.

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