Ukraine-Konflikt erreicht Sotschi
Die ukrainische Skifahrerin Bogdana Matsotska wollte wegen der Straßenschlachten in ihrer Heimat nicht am olympischen Damen-Slalom teilnehmen. Erst nach einem Krisengespräch mit
Sergej Bubka, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der Ukraine, zog Matsotska ihre Ankündigung zurück.
Matsotska machte Präsident Viktor Janukowitsch für die blutigen Auseinandersetzungen verantwortlich. Sie sei "sehr zornig" auf Präsident Janukowitschs jüngstes Vorgehen gegen die Opposition und das Protestlager am zentralen Maidan-Platz in Kiew, teilten Matsotska mit. Statt den Konflikt durch Verhandlungen zu lösen, habe Janukowitsch die letzten Hoffnungen der Nation in Blut ertränkt.
Der ehemalige Stabhochspringer Bubka appellierte an die 43 Olympia-Starter seines Landes, in Sotschi zu bleiben. Bubka sitzt seit 2012 in der IOC-Exekutive und war vier Jahre lang Parlamemtsabgeordneter für Janukowitschs "Partei der Regionen". Auf der IOC-Homepage wird er noch heute als Berater von Janukowitsch ausgewiesen. "In diesen schweren Zeiten ist Geschlossenheit wichtig", sagte Bubka. Seine undurchsichtige Rolle könnte zum nächsten Problem für das IOC werden.
Kriminelle Aktionen gegen die Demonstranten
"Aus Solidarität mit den Kämpfern auf den Barrikaden des Maidan-Platzes und aus Protest gegen die kriminellen Aktionen gegen die Demonstranten und gegen die Verantwortungslosigkeit des Präsidenten und seiner Lakaien-Regierung ziehen wir unsere weitere Teilnahme an den
Olympischen Spielen in Sotschi zurück", teilten
Matsotska und ihr Vater auf Facebook laut "Kiew Post" mit.
Matsotska landete in Sotschi in der Super-Kombination der Damen auf dem 26. Platz, im Super-G wurde die Ukrainerin 27.
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