Dopingproben werden 10 Jahre lang eingefroren
Die Dopingproben der Olympischen Winterspiele in Sotschi werden für zehn Jahre eingefroren, um mit neuen Analysemethoden nachträglich untersucht werden zu können. Dies teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) am Mittwoch in der Olympia-Stadt mit. Bisher wurden Olympia-Proben acht Jahre lang aufbewahrt.
Der neue WADA-Code sieht eine Verlängerung um zwei Jahre vor, ist jedoch erst vom 1. Jänner 2015 an gültig. "Es gibt aber eine Übergangsregelung, die schon für die Winterspiele 2014 die Zehn-Jahres-Frist möglich macht", erklärte WADA-Generaldirektor David Howman.
Zugleich gab der Neuseeländer bekannt, dass das Testverfahren für den Nachweis von Missbrauch des Wachstumshormons HGH noch einmal überprüft wurde und innerhalb von drei Wochen wieder genutzt werden kann. Die WADA hatte damit auf die Aufhebung der Dopingsperre durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gegen den ehemaligen estnischen Weltklasse-Langläufer Andrus Veerpalu reagiert. Der CAS hatte statistische Mängel bei der Festlegung der Grenzwerte durch die WADA für die Entscheidung angeführt.
Philosophie-Wandel
Das lange in der Kritik gestandene russische Anti-Doping-Engagement hat sich nach Ansicht der WADA verbessert. "Die Anzahl der in letzter Zeit veröffentlichten positiven Fälle in Russland sind ein Zeichen dafür", sagte Howman. Aber es gehe auch um eine generelle Änderung der Philosophie. Auch der neue britische WADA-Präsident Sir Craig Reedie attestierte, dass es Fortschritte gibt: "Es geht in die richtige Richtung."
Über den Fernsehbericht der ARD über einen russischen Wissenschaftler, der Geschäfte mit dem nicht zugelassenen Wachstumsfaktor "Full Size MGF" macht, zeigte sich die WADA-Führung entsetzt. "Das ist schockierend."
Die Organisation zeigte sich aber auch mit der Anzahl der vor den Spielen von den internationalen Sportverbänden und den nationalen Olympischen Komitees durchgeführten Dopingkontrollen zufrieden. Seit Eröffnung des Olympischen Dorfes am 30. Jänner ist das Internationale Olympische Komitee (IOC) für Tests zuständig, insgesamt 2.453 davon sind für die Zeit der Spiele geplant.
Reedie betonte zudem, dass es aufgrund verstärkter Anti-Doping-Programme, gezielterer Kontrollen, besserer neuer Erkenntnisse sowie besserer Analyse-Methoden nicht leichter geworden sei, zu dopen. "Wir haben mehr Chancen, die Rechte der ehrlichen Sportler zu schützen", meinte der Schotte, auch IOC-Vizepräsident.
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