Schlierenzauer schließt Pause nach Saison nicht aus

Ein Skispringer mit rotem und weißem Helm blickt nach links.
"Spüre doch ein bisserl eine Leere und Müdigkeit", gesteht der Tiroler nach dem Teamspringen.

Er war mit dem großen Ziel, sich erstmals auch Olympia-Einzel-Gold zu holen, nach Sotschi gekommen. Dieser Traum blieb vorerst unerfüllt, nun komplettierte Gregor Schlierenzauer seinen olympischen Medaillensatz mit Silber. Er sprach aber von Leere und Müdigkeit und schließt eine Pause nach der Saison nicht mehr aus.

"Für mich passt die Silbermedaille sehr gut, weil jetzt ist meine olympischen Medaillensammlung von den Farben her komplett. Jetzt kann es wieder von vorne losgehen", sagte Schlierenzauer mit einem Lächeln gegen Mitternacht Ortszeit im Auslauf der Olympiaschanzen. "Ich glaube, es ist zur Zeit nicht selbstverständlich, dass man überhaupt eine Medaille macht", meinte der 24-jährige Tiroler, der im Teambewerb sechs Teams auf der Rechnung gehabt hat, doch Slowenien und Norwegen hätten ausgelassen. "Es ist uns gelungen, auch wenn manche nicht in Topform sind, die beste Leistung abzurufen. Dass es am Ende noch knapp wird, ist umso erfreulicher, aber ich glaube, die ganz oben stehen, haben es sich auch verdient."

Zur gerissenen Gold-Serie der Österreicher reagierte Schlierenzauer gelassen. "Ich glaube, der Sportler denkt nicht wirklich in Serien, eher in Leistungen. Wenn die Leistung passt, und man Topsprünge macht, haben wir oft genug bewiesen, dass man ganz oben stehen kann, aber es sind auch die Zeiten vorbei, wo wir schon mit über 100 Punkten Vorsprung die Teambewerbe gewonnen haben."

Müdigkeit

Über die von ihm angesprochenen Dinge, die ihm schon länger im Magen liegen, wollte Schlierenzauer aber nicht sprechen. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Man wird jetzt die Saison noch richtig durchziehen und alles andere wird man dann besprechen und ausreden." An Olympia 2018 und einen weiteren Versuch will Schlierenzauer noch nicht denken, der 41-jährige Noriaki Kasai hatte das ja bereits angekündigt.

"Ja, der, der schaut auch noch jung aus", scherzte Schlierenzauer und erklärte das auch mit gewisser Leere. "In Vancouver war es so, dass ich herunten gestanden bin und ich mir gedacht habe: In Russland ist das große Ziel Olympia-Gold. Da bin ich da und spüre doch ein bisserl eine Leere und ein bisserl Müdigkeit", gestand der 52-fache Weltcup-Sieger. Der Sportler denke immer in Olympiaden. "Da habe ich jetzt zwei hinter mir. Es ist sehr viel passiert, aber irgendwo merke ich auch, dass vielleicht eine Zeit da ist, um das Ganze einmal mit ein bisserl Abstand zu betrachten."

Auf die Frage, ob denn nach dieser Saison eine Pause vorstellbar wäre? "Ja, ist vorstellbar." Doch noch stellt sich Schlierenzauer dem Weltcup, Zeit zum Abschalten bleibt ihm keine. "Jetzt kommt die Skandinavien-Tour, die ist auch immer ganz cool. Dann Skiflug-WM, Planica - Schlussstrich ziehen, dann schauen wir mal."

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