Anna Fenningers anhaltendes Grinsen

Eine österreichische Skirennläuferin feiert mit der österreichischen Flagge und einem Blumenstrauß.
"Wenn ich Erwartungen gehabt habe, sind sie bei Weitem übertroffen worden", so die Salzburgerin.

Nach Gold im Super-G haben Sie gesagt, das ist der schönste Tag in Ihrem Leben. Ist das jetzt der zweitschönste?

Fenninger: "Ja, das wäre logisch (lacht). Die Freude ist jedenfalls riesig. Und das Wetter ist mir wurscht, auch wenn ich jetzt bis auf die Haut durchnässt bin." (So lief der Riesentorlauf)

Wie schwierig war es bei diesen Bedingungen?

"Es war schwierig, es hat sehr stark geregnet. Man wusste nicht genau, ob wir heute fahren. Ich habe versucht, mich gut darauf einzustellen, mich gut einzufahren. Ich habe keine Erwartungen gehabt, weil ich nicht gewusst habe, was passieren wird. Ich hatte eine Medaille in der Tasche, ich wollte einfach wieder ein gutes Gefühl haben. Die Bedingungen waren gleichbleibend. Im zweiten war ich überrascht, dass die Piste im Steilhang noch so gut war. Das hat zugelassen, dass es ein faires Rennen war."

Sie lagen in Führung und nur noch Tina Maze stand oben. Haben Sie mit Gold spekuliert?

"Am Anfang habe ich es nicht geglaubt, weil Tina im oberen Teil so gut gefahren ist und den Vorsprung gehalten hatte. Nach ihrem Steilhang habe ich mir gedacht, uh, das wird noch knapp. Vielleicht geht es sich doch noch aus. Aber nein, eigentlich habe ich gewusst, dass sie es heimfährt. Ich war im ersten schon zu weit hinten. Deshalb bin ich glücklich, dass es zu Silber gereicht hat."

Sie haben gesagt, Sie kommen seit Tagen aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Beschreiben Sie Ihre Gefühle.

"Am Abend des Super-G hatte ich da (zeigt ins Gesicht/Anm.) schon ein bisschen einen Krampf. Ich glaube, ich bin so eingeschlafen und so muntergeworden. Ich bin sehr froh und glücklich, dass der Grinser sich weiterzieht. Ich tue mir schwer, meine Gefühle so zu zeigen, weil ich es noch nicht so kapieren kann. Ich habe es mir schon lange gewünscht, aber es war für mich nie klar, dass es passieren wird."

Mit welche Gefühlen reisen Sie von Ihren zweiten Winterspielen ab?

"Das Schönste ist, dass ich die schlechten Erlebnisse (von Vancouver 2010/Anm.) in positive Gefühle verwandeln konnte. Darauf bin ich echt stolz. Ich habe mir gewünscht, dass es so wird. Wenn ich Erwartungen gehabt habe, sind sie bei Weitem übertroffen worden."

Sie haben Ihrem näheren Landsmann Marcel Hirscher einiges vorgelegt. Wird er das aufholen können?

"So wie wir Marcel kennen, wird er sein Ding durchziehen, egal was wir vorher gemacht haben. Vielleicht motiviert es ihn ja, das wäre das Beste."

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