Fenninger kämpfte mit Tränen

Ein Skirennläufer mit Leopardenmuster-Helm steht neben einer olympischen Fahne.
Anna Fenninger war nach ihrem Ausfall in der Olympia-Abfahrt sichtlich enttäuscht - so wie das gesamte Team.

Tränen sind viele geflossen am Mittwoch an der Alpin-Strecke von Rosa Khutor. Anna Fenninger fiel nach einer Zwischenbestzeit aus, Olympia-Debütantin Cornelia Hütter schoss gleich zwei Böcke ab und Elisabeth Görgl verräumte ein Tor. Nicole Hosp wurde als beste Österreicherin Neunte. Dieses Ergebnis ist alles andere als zufriedenstellend.

"Der ganze Hang war unruhig und dunkel. Ich habe einen Schlag bekommen, der mir das Gleichgewicht genommen hat. Ich bin dann nicht mehr gescheit über den Außen-Ski gekommen und habe einen Einkehrschwung gemacht", erzählte die 24-jährige Anna Fenninger. Dass sie oben schnellste Zeit gehabt habe, bringe ihr nicht viel.

Enttäuschung hinter Sonnenbrille versteckt

Sichtlich niedergeschlagen beschrieb Anna Fenninger wie sie ihren Ausfall erlebt hatte. "Denken passiert generell nicht in der Abfahrt. Es war eher ein schneller Stich. So quasi: Ist es jetzt vorbei? Oder doch nicht? Am Anfang glaubt man gar nicht, dass man draußen ist."

Fenninger stehen noch zwei Rennen bevor, und sie werde sich jetzt auf Super-G und Riesentorlauf konzentrieren. "Denn dieses (Anm.: Rennen) ist vorbei."

Görgl fuhr Tor nieder – Rennanzug aufgerissen

Elisabeth Görgl empfand nach Platz 16 keine Enttäuschung. "Was soll ich machen, als im Rennen Vollgas zu geben? Das habe ich probiert und es ist nicht aufgegangen. Fertig." Sie habe ziemlich viel riskiert, sei zu eng an ein Tor gekommen und habe es "verräumt". Das sei nicht schlau gewesen. "Leider. 'Too much risk.'" Der aufgerissene Rennanzug unterstrich ihre Worte.

Görgls unmittelbare Vorbereitung auf die Spezialabfahrt war von zwei Ereignissen gestört worden, denn am Vorabend um 23.00 Uhr Ortszeit hatten sie die Doping-Kontrollore aufgesucht. "Ich hab' mich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen. Aber ich hab' ihnen schon gesagt, dass das ein Dreck ist, den sie da machen."

Görgl über den Haufen gefahren

Und beim Einfahren in der Früh war sie von einer Skifahrerin zu Fall gebracht worden. "Ich bin gestanden, und eine Russin, oder ich weiß nicht wer, hat mich über den Haufen gefahren. Sie ist sehr knapp vorbei und hat meine Skienden erwischt, dann hat es mir die Füße auseinandergezogen. Das war weiter kein Problem, es hat mich nur ziemlich erschreckt."

Hütter versaute ihr Olympia-Debüt

Ihre erste Abfahrt bei olympischen Winterspielen hat sich Hütter anders vorgestellt: "Das war definitiv nicht nach Wunsch, ich habe schon wieder zwei Böcke geschossen. Es ist eine anspruchsvolle Abfahrt, da muss man einfach gut Skifahren und riskieren." Was genau sie aus Russland mitnehmen werde, wisse sie noch nicht. "Großveranstaltungen sind immer was anderes, es ist sicher nicht schlecht, wenn man das mal gesehen hat. Aber anders wäre es mir lieber gewesen

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