Russlands Helden aus Südkorea und den USA
Viktor Ahn gewann 2006 als Ahn Hyun-soo in Turin drei Goldmedaillen im Shorttrack. Allesamt für sein Geburtsland Südkorea. Vor den Spielen 2010 verletzte er sich schwer und konnte nicht teilnehmen. Sein Verband wollte ihn im Anschluss nicht mehr nominieren, er beharrte aber auf weiteren Einsätzen, so dass er sich entschloss, für ein anderes Land zu starten. Seit 2011 ist er russischer Staatsbürger. 2014 gewann er über 1000 Meter sein viertes Gold, womit er einen Rekord bei den Männern schaffte. Es war das erste Gold im Shorttrack für Russland.
Vic Wild startete vor drei Jahren noch als US-Boy bei der Snowboard-Weltmeisterschaft. Danach jettete er nach Russland, machte Aljona Sawarsina einen Heiratsantrag und nahm die Nationalität seiner Frau an. Seit etwas mehr als einem Jahr fährt er für Russland und holte 2013 WM-Bronze im Parallel-Riesentorlauf, am Mittwoch gar Olympia-Gold in dieser Disziplin. Wenige Minuten davor hatte seine Frau im Kampf um Bronze die Österreicherin Ina Meschik bezwungen.
Russische Emigranten sorgen für goldene Momente
Anastasia Kuzmina, in Sibirien geborene Schipulina, gewann Gold im Biathlon. Im Medaillenspiegel schlägt sich dieser Erfolg der 29-Jährigen aber im einzigen Eintrag für die Slowakei nieder. Die Schwester des russischen Biathleten Anton Schipulin heiratete den russischstämmigen israelischen Langläufer Daniel Kuzman und zog mit Mann und Kind in die Slowakei. Für die neue Heimat startet Kuzmina seit 2008.
Iouri Podladtchikov schlug in der Halfpipe Snowboard-Held Shaun White und gewann Gold. Die zählte aber nicht für die Heimat seiner Eltern sondern für sein Geburtsland. Der 25-Jährige holte Gold nicht für Russland, sondern für die Schweiz, wo der Sohn eines Geophysikers und einer Mathematikerin aufgewachsen ist. Nach dem Sieg sagte er: "Mein Vater ist megabetrunken. Und die Augen meines Onkels sind voller Tränen."
Kommentare