Schweden und Kanada um Gold

Schweden und Kanada qualifizieren sich mit knappen erfolgen über Finnland bzw. die USA fürs Finale.

Das Endspiel der Olympischen Winterspiele von Sotschi bestreiten die Teams aus Kanada und Schweden. Die "Tre Kronor" gewannen das Halbfinale gegen Finnland mit 2:1 (0:0,2:1,0:0) und greifen nach dem dritten Olympia-Gold nach 1994 und 2006. Im Finale am Sonntag (13.00 Uhr MEZ) wartet das kanadische Team, welches sich mit 1:0 (0:0,1:0,0:0) gegen die USA durchsetzte.

Jamie Benn löste am Freitagabend mit seinem Treffer in der 22. Minute das Final-Ticket für die "Ahornblätter", die sich wie schon in den Endspielen 2002 und 2010 gegen die Nordamerika-Nachbarn durchsetzten.

USA Favorit

Die Amerikaner waren - wie selten zuvor - als leichter Favorit in die Partie gegen Kanada gegangen, hatten sie doch in Sotschi unter anderem beim Penalty-Erfolg gegen Russland und dem souveränen 5:2 im Viertelfinale gegen Tschechien überzeugt. Kanada dagegen tat sich dagegen bisher in Sotschi auffallend schwer: Vor allem in der Offensive fand Crosby nicht zu seiner Form. Coach Babcock hatte ihm deshalb öfter wechselnde Sturmpartner zur Seite gestellt.

Auch gegen die NHL-Kollegen und -Gegner lief lange wenig zusammen beim aktuell besten Eishockeyspieler der Welt, in der 13. Minute scheiterte er aussichtsreich vor US-Goalie Jonathan Quick. Der Schlussmann hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel, war aber im zweiten Abschnitt machtlos: Verteidiger Jay Bouwmeester fand mit einem übersichtlichen Pass Benn, der vor dem Tor nur den Schläger hinhalten musste.

Danach rannten die US-Amerikaner immer wieder an, doch im Gegensatz zu den vorherigen Partien waren die Angriffe nicht konsequent genug. Kanadas Goalie Carey Price war an dem Abend nicht zu überwinden.

Schweden dreht Partie

Im skandinavischen Duell ließen Loui Eriksson (32.) und Erik Karlsson (37.) den Weltmeister in der "Bolschoi"-Halle jubeln, nachdem Olli Jokinen (27.) die Finnen in Führung gebracht hatte. Zum dritten Mal sind die Schweden im Olympia-Finale, die bisherigen Endspielen haben die Skandinavier auch gewonnen. Finnland verpasste die Revanche für das verlorene Finale von Turin und spielt gegen die USA am Samstag (16.00 Uhr MEZ) um Bronze.

Für zusätzliche Brisanz vor dem Prestigeduell hatte Schwedens Trainer Pär Marts gesorgt, der den Finnen gegen Russland nicht den Halbfinaleinzug zutraute. Seine Prognose sorgte beim nordeuropäischen Nachbarn für Missmut, vor allem in den Medien. "Ich wurde nach meiner Einschätzung gefragt und habe ehrlich geantwortet. Wenn euch das nicht passt, dann fragt mich einfach nicht", blaffte der Coach.

Dass es die Finnen gegen den enttäuschenden Gastgeber dann doch in die Runde der besten Vier schafften, hatte auch am starken Torhüter Tuukka Rask gelegen. Doch der Schlussmann der Boston Bruins musste ausgerechnet im Halbfinale wegen einer Grippe passen, für ihn spielte NHL-Kollege Kari Lehtonen von den Dallas Stars.

Chancen: Mangelware

In den Fokus geriet dann zunächst Lehtonens Gegenüber Henrik Lundqvist, der bei einem harmlosen Schuss von Jokinen patzte. Bis dahin hatten sich die Teams in einem aggressiven Match neutralisiert, große Chancen bekamen die 9.476 Fans nicht zu sehen. Vor dem Gegentor konnten die Schweden eine rund eineinhalb Minuten lange 5:3-Überzahl nicht nutzen. Besser machten es die "Tre Kronor" beim Ausgleich, als Eriksson am Pfosten freigespielt wurde und problemlos einnetzte.

Turnier-Topverteidiger Karlsson erhöhte noch im selben Abschnitt per Schlagschuss von der blauen Linie, bei dem diesmal Lehtonen nicht gut aussah und den Puck unter der Stockhand durchflutschen ließ. Nur Sekunden später hätte Niklas Kronwall auf 3:1 erhöhen können, doch er lenkte den Puck nur an die Querlatte. Im Finish fiel den Finnen dann nicht mehr viel ein, die Schweden retteten den Erfolg über die Zeit.

Ergebnisse:

Schweden - Finnland 2:1 (0:0,2:1,0:0)
Tore: L. Eriksson (32.), Karlsson (37.) bzw. O. Jokinen (27.).

USA - Kanada 0:1 (0:0,0:1,0:0)
Tor: Benn (22.)

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