Brasilianerin hüpfte für verunglückte Freundin

Eine lächelnde Skifahrerin mit gelbem Helm und Brille vor dem Hintergrund der Olympischen Ringe.
Sport-Drama: Lais da Silva Souza prallte im Jänner gegen einen Baum und ist seither gelähmt.

Letzten Mai begann alles als großer Spaß. Zwei Gymnastinnen aus Brasilien tauschten die Flip-Flops gegen Skischuhe. Der brasilianische Wintersportverband hatte auf dem Trampolin ein Casting veranstaltet. Lais da Silva Souza und Joselane Rodrigues dos Santos waren die Siegerinnen. Sie wollten die ersten brasilianischen Starterinnen im Ski-Freestyle werden.

Rund 100.000 Euro stellte der brasilianische Verband zur Verfügung. Lais hatte zumindest schon einmal Schnee gesehen, als sie bei einer Gymnastik-Veranstaltung in der Ukraine antreten durfte. Für Santos war das erste Trainingslager in Kanada völliges Neuland. "Ich bin sogar aus dem Lift gefallen, ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft ich hingefallen bin", sagte Santos.

Lähmungen nach Trainingssturz

Gestern wurde Santos Zwanzigste in der ersten Qualifikation, ließ zwei Gegnerinnen hinter sich. Man könnte von einem Happy End reden. Wäre da nicht der Unfall von Lais da Silva Souza gewesen: Sie war am 28. Jänner beim Training in Park City gegen einen Baum geprallt. Seither kann die 25-Jährige, die in Athen und Peking bei Sommerspielen im Einsatz war, weder Arme noch Beine bewegen. Sie wurde inzwischen in ein Krankenhaus nach Miami geflogen.

Anfangs wachte Santos, die sie seit jungen Jahren kennt, an ihrem Krankenbett. Doch dann reiste sie nach Sotschi, denn sie nahm den Platz ihrer Freundin ein, die sich qualifiziert hatte. "Sie hat es so gewollt. Ich bin ihr zu Ehren angetreten", sagte Santos.

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