Spendenaktion: Wie Bilder Bildung schenken können

Besuch im Lernhaus Wien
Lernhäuser ermöglichen Kindern Zukunftschancen – und eine ganz besondere Aktion unterstützt wiederum die Arbeit der Lernhäuser

Fast die Hälfte aller Schulkinder in Österreich ist auf Förderung angewiesen – doch viele Familien können sich diese nicht leisten. Hier setzen die KURIER Lernhäuser in Kooperation mit dem Österreichischen Roten Kreuz an. In mehr als 130 Einrichtungen – darunter 15 Lernhäuser – erhalten mehr als 3.500 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis15 Jahren kostenlose Nachmittagsbetreuung. Dort können sie Hausaufgaben machen, für Tests und Schularbeiten lernen, an Freizeitaktivitäten teilnehmen oder sich überweiterführende Schulen informieren. Die Lernstunden werden im Rahmen des Projektes „Weiterlernen“ durch die EU und das BMBWF kofinanziert. Das Ziel: bessere Bildungschancen und eine selbstbestimmte Zukunft. 

Struktur geben

Marie Engelbert, pädagogische Leiterin eines Nachmittagsprojekts im Lernhaus, sieht tagtäglich, welchen Unterschied das Angebot macht: „Das Nachmittagsprojekt bietet Volkschulkindern die Möglichkeit, von Montag bis Freitag hierzu sein, kostenlos zu essen und Hausaufgabenbetreuung zu bekommen.“ Die positive Entwicklung der Kinder bestätigt ihr Engagement: „Ich bin seit zehn Jahren Pädagogin, aber so ein tolles Projekt habe ich noch nie erlebt. Den Kindern wird Struktur und Sicherheit geboten – und sie kommen gerne hierher. Das ist das Wichtigste.“ 

Spendenaktion: Wie Bilder Bildung schenken können

In den Lernhäusern bekommen die Kinder Hilfe bei der Hausaufgabe, essen zusammen und dann geht’s gemeinsam raus zum Spielen

Für den guten Zweck

Um dieses Projekt zu unterstützen, wurde vergangenen Winter die Aktion „Bilder für Bildung“ ins Leben gerufen. Dabei lud das Österreichische Rote Kreuz namhafte Künstlerinnen, Künstler und Prominente ein, ihre persönliche Interpretation des Roten Kreuzes auf Leinwand zu bringen. Zahlreiche einzigartige Werke – unter anderem von Heinz Fischer, Sebastian Fitzek, Richard Lugner, Arabella Kiesbauer, Armin Wolf, Erwin Wurm, Udo Lindenberg und sogar dem Dalai Lama – wurden daraufhin in einer Online-Auktion im Dorotheum versteigert. Der gesamte Erlös kam den KURIER Lernhäusern zugute.

Bildungschancen geben 

Die Resonanz auf die Auktion war groß: Innerhalb von zwei Wochen wurden 70.120 Euro gesammelt. Eine der beteiligten Künstlerinnen war Regina Dicken: „Jeder, der kann, sollte die Lernhäuser unterstützen – sei es mit Geld oder Zeit. Bildung ist ein Menschenrecht und ein Grundpfeiler der Demokratie. Wir müssen eine Gesellschaft schaffen, in der junge Menschen nicht nur lesen und schreiben können, sondern auch geistig wach genug sind, um richtig und falsch zu unterscheiden.“ 

Geschenk fürs Leben 

Für Omar Khir Alanam, Autor und Kabarettist, hat Bildung einen ganz besonderen Stellenwert: „Ich bin vor zehn Jahren aus Syrien nach Österreich gekommen, konnte kein Deutsch und kannte niemanden hier. Heute bin ich Autor und arbeite mit der Sprache, die mir damals fremd war. Das war nur möglich, weil mir Menschen Chancen gegeben haben. Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann die Welt eines Kindes verändern – und das ist viel wert.“

Zukunftsinvestition 

Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, unterstreicht: „Die beste Investition, die man tätigen kann, ist in junge Leute. Wenn wir Kindern aus bildungsschwachen Familien helfen, geben wir ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Das Geld, das wir jetzt in Bildung stecken, erspart später Korrektionskosten.“ Er würdigt zudem das Engagement: „Ich danke dem KURIER, der Zivilgesellschaft und den vielen Künstlerinnen und Künstlern, die für die Aktion gespendet haben. In Graz finanzieren die Rotary Clubs gemeinsam ein eigenes Lernhaus – das zeigt, wie wichtig es ist, dass die Zivilgesellschaft mitzieht.“

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