Urlaub: Warum Österreicher so gerne bei Plagiaten zugreifen

Beim Bummeln auf der Strandpromenade greift man schnell zum einen oder anderen gefälschten Stück.

Die Sonne scheint, die Laune ist gut und die Geldbörse sitzt locker - im Urlaub macht Shopping besonders viel Spaß. Doch nicht überall, wo Rolex, Nike oder Gucci draufsteht steckt auch ebendieses Unternehmen dahinter. Laut einer aktuellen Umfrage von Marketagent hat mehr als die Hälfte der Österreicher schon einmal gefälschte Markenware gekauft.

Günstiger Preis überzeugt

Besonders beliebt ist Bekleidung (55,3 Prozent). Auch Handtaschen (32,2 Prozent), Sonnenbrillen (29,6 Prozent), Uhren (26,3 Prozent) und Schuhe (25,7 Prozent) sind bei Plagiaten gefragt. Neben Urlaubsorten im Ausland sind auch Onlineshops beliebte Anlaufstellen.

Überraschend: Der Großteil jener Befragten, die gewusst haben, dass es sich um ein Plagiat handelt, gab an, "eher zufrieden" oder sogar "sehr zufrieden" mit den gefälschten Waren zu sein. Nur 2,6 Prozent waren "überhaupt nicht zufrieden". Als Hauptgrund für den Kauf wurde der günstige Preis angegeben. Vor allem den Frauen ging es darum, etwas zu kaufen, das ihnen unabhängig von der Marke gefällt. Viele sahen es schlichtweg als nettes Mitbringsel aus dem Urlaub. Über 50 Prozent würden vor anderen auch zugeben, dass es sich um Plagiate handelt. Jedoch würden nur sechs Prozent der Befragten diese erneut kaufen.

Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer warnen vor der Einfuhr gefälschter Waren nach Österreich. Die Beschlagnahme durch den Zoll, Verwaltungsstrafen oder sogar Schadenersatzzahlungen können drohen. Der Höchstwert von Waren im persönlichen Gepäck darf 300 Euro je Reisenden und 430 Euro je Flugreisenden nicht übersteigen. Wurde per Internet bestellt, können Zollbehörden Postsendungen im Verdachtsfall oder im Auftrag der geprellten Markenfirmen zurückhalten und die gefälschten Waren vernichten.

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