"Schlechtes Stück Typografie": Die Modekette Zara hat ein neues Logo

So sieht das neue Zara-Logo aus.
Der Schriftzug der spanischen Modekette erscheint nun um einiges verspielter. Das gefällt nicht allen.

Das kräftige Raunen, das aktuell durch die Fashionszene geht, ist unüberhörbar. Der Grund: Zara hat sein Logo geändert.

Statt wie bisher getrennt voneinander und für sich zu stehen, berühren sich die vier Buchstaben nun. Auch von der vormals cleanen Schriftart hat man sich verabschiedet: Das neue Logo wirkt deutlich verspielter – "Z" und "R" wurden schwungvoller gestaltet.

Logo-Makeover als Trend

Mit der Neuerung scheint man bei Zara einem Trend gefolgt zu sein. In den vergangenen Monaten haben eine Reihe von Luxuslabels, darunter Balmain, Celine und Burberry, ebenfalls ihre Firmenzeichen einem Makeover unterzogen. Während diese Marken ihre Logos von schnörkeligen Details befreiten, ging man bei Zara den umgekehrten Weg.

"Schlechtestes Stück Typografie seit Jahren"

Im Netz hat das designtechnische Update jedenfalls gemischte Reaktionen provoziert. Der deutsche Typograf und Autor Erik Spiekermann bezeichnete das Logo auf Twitter etwa als "das schlechteste Stück Typografie seit Jahren". Spiekermann gilt in der Szene als angesehen: Einige seiner Schriften werden von Fachleuten als moderne Klassiker angesehen.

In den sozialen Medien wird von vielen kritisiert, dass die Buchstaben zu nahe aneinandergerückt wurden. "Das neue Logo von Zara löst bei mit Klaustrophobie aus", schrieb ein User mit einem Augenzwinkern.

Andere Nutzer nahmen die kommenden Etappen der Logo-Transformation vorweg:

Andere spielten wiederum auf die zu knapp dimensionierten Kleidergrößen der Modemarke an. "Das neue Zara Logo zeigt mich dabei, wie ich versuche, mich in ihre Kleidung zu zwängen."

Ähnlichkeit mit Harper's Bazaar

Branchenexperten fiel zudem auf, dass der neue Schriftzug an jenen des US- Modemagazins Harper's Bazaar erinnert. Kein Zufall, wie die deutsche Vogue online berichtet. Schließlich steht hinter beiden Entwürfen die Design-Agentur Baron & Baron und damit Kreativdirektor Fabien Baron. Dieser war bereits als Kreativdirektor bei der italienischen Vogue, Andy Warhols Interview-Magazin und eben Harper's Bazaar tätig.

Es ist übrigens nicht die erste Veränderung des Zara-Logos seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1975. Schon 2010 wurde der Schriftzug einmal angepasst, allerdings so geringfügig, dass es nicht weiter auffiel.

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