Kleine Mankos inklusive
Wer weitere Untersuchungen nicht abwarten, sondern auf Nummer sicher gehen will, kann zu mineralischen Alternativen greifen. Im Gegensatz zu chemischen Filtern, die in die Haut eindringen, legen sich die in physikalisch wirkenden Produkten enthaltenen Mini-Partikel lediglich auf die Haut – und schützen dort wie ein reflektierender Spiegel vor den Sonnenstrahlen. Naturkosmetik-Marken arbeiten ausschließlich mit dieser Art von Filter.
Doch können sie sich auch in der Alltagstauglichkeit gegen chemisch wirkende Produkte durchsetzen? Sieben KURIER-Redakteure haben sich durch eine Auswahl an Produkten getestet. Es wurde sonnengebadet, geradelt, ja sogar eine Dressureinheit am Pferd absolviert.
Fazit: Ein Großteil hinterließ deutlich sichtbare weiße Rückstände, die sich auch mit reichlich Duschgel nur schwer abwaschen ließen. Auch beim Einziehen muss Geduld bewiesen werden. Dafür erübrigen sich die Gedanken über möglicherweise kritische Inhaltsstoffe.
Ergebnisse des KURIER-Tests
"Sun Milk Face and Body SPF 30" von Biosolis. Um ca. 20,95 Euro (bei Staudigl)
Falls jemand an der Wasserfestigkeit von Öko-Sonnencreme zweifelt: Dieser Sonnenschutz ist definitiv badetauglich. Nach dem Schwimmen wirkt die Haut wie mit einem Wachsfilm überzogen. Hartnäckig ist auch die bleibende Bleiche. Vorgebräunte Haut wirkt plötzlich wieder nobel blass. Muss man mögen.
- Barbara Mader
"Sun Spray LSF 30" von Acorelle. Um ca. 22,90 Euro (bei Staudigl)
Non-whitening steht auf der Tube. Damit keine Rückstände bleiben, muss der Sonnenschutz aber gut einmassiert werden. Nach Diskussionen über den Duft, einigte man sich auf „riecht nach Fizzers-Zuckerl“. Für das Auftragen braucht es eine eigene Technik, der Sprühradius ist so groß, dass sonst frischgewaschene Haare nach der Anwendung fettig wirken.
- Caroline Kaltenreiner
"Mineral Radiance UV Defense SPF 50" von Skin Ceuticals. Um ca. 39 Euro
Stolzer Preis für so ein kleines Flascherl, aber soll sein. Schnell ist die Creme in der Redaktion ins Gesicht geschmiert – und sorgt für bleibenden Eindruck. Die Kolleginnen haben einen Spaß mit mir. Im Spiegel sehe ich einen Clown mit weißer Maske. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis die Creme in die Haut einzieht. Aber was tut man nicht gegen das böse Licht!
- Uwe Mauch
"Mineral Sunscreen Lotion for Body SPF 30" von Clinique. Um ca. 27 Euro
Der erste Eindruck: Ist ergiebig, lässt sich gut verreiben und hinterlässt keine weißen Rückstände. Ins Wasser sollten Anwender lieber nicht. Denn sobald die Sonnenmilch mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, zeigt sich doch noch eine weißliche Schicht. Diese hält dafür selbst den schweitreibendsten Workouts stand.
- Maria Zelenko
"Every Bodies Sun Butter" von Kyra. Um ca. 39,90 Euro (über matica-cosmetics.com)
Dass eine der Hauptzutaten der Sun Butter Kokosöl ist, riecht man sofort. Dass dazu reichlich Bienenwachs in den Tiegel gemixt wurde, spürt man beim Auftragen. Die Textur sorgt für den einzigen Nachteil: Nach dem Einschmieren ist die Haut wie versiegelt. Sich eingecremt aufs Rad zu schwingen, sorgt für Schweißstau. Ein Sprung ins Wasser löst das Problem. Am Ende des Badetages bleiben keine Rückstände, nur makellose Bräune.
- Marlene Patsalidis
"Sonnencreme LSF 30" von Boep. Um ca. 18,90 Euro (bei dm)
Ein zarter Duft für die ganze Familie? Stimmt, aber nicht Babys Haut duftet jetzt, sondern der Buggy. Im Gegensatz zur Konkurrenz lässt sich die Creme besonders gut verteilen – leider zu leicht. Wegen der flüssigen Konsistenz lässt sich die Milch nicht gut portionieren. Pluspunkt: Bleibt die Creme dann doch auf der Haut, bleibt kein weißer Film zurück.
- Anita Kattinger
"Body Mineral Ultra-light Mineral Sun Protection for Body SPF 50" von Ultrasun. Um ca. 25 Euro (über cosmetic-gallery.at)
Hat man die Creme aus der Tube befördert, beginnt die Schwerstarbeit: Trotz kraftvollem Schmieren zieht sie nur widerwillig ein. Pluspunkt: Der Lichtschutzfaktor ist hoch – was bei mineralischen Produkten selten, für Bleichgesichter mit Sommersprossen jedoch notwendig ist.
- Elisabeth Mittendorfer
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