Vanessa Mai kritisiert Schlagerbranche: "Man darf nicht echt sein"
Freizügige Outfits, Duette mit Rappern und sie traut sich, öffentlich ihre Meinung zu äußern: Vanessa Mai ist nicht das, was sich viele unter einem typischen Schlagerstar vorstellen. Über Vorurteile rund um sich und die Schlagerwelt im Allgemeinen sprach die Sängerin in einem Interview mit dem YouTube-Kanal "Brust raus".
Vanessa Mai wollte als Kind nicht Schlagersängerin werden
An ihre Anfänge in der Schlagerbranche erinnerte sich die 29-Jährige: "Ich bin da ziemlich frei so reingerutscht. Für mich war es nie schlimm, Schlager zu machen. Ich habe aber auch nie als Kind gesagt 'Ich will Schlagersängerin werden'."
Im Laufe ihrer Karriere sei ihr bewusst geworden, dass die Schlagerszene nicht nur glänzt, weshalb sie beschloss ihren eigenen Weg zu gehen und sich nicht an ihren Kollegen zu orientieren. "Ich wurde dann erst damit konfrontiert, dass es wohl in der Gesellschaft ein paar Sachen gibt, die man so einer Schlagersängerin auferlegen will. Ich hab dann irgendwann gesagt 'Hey ich mach halt mein Ding, so wie ich das will und wie ich mir das vorstelle' und das ist natürlich ziemlich angeeckt damals."
Sexismus und Bodyshaming
Auf Social Media und auf der Bühne zeigt sich der "Wir 2 Immer 1"-Star gerne auch mal leichter bekleidet. Damit traf Mai bisher bei einigen ihrer Fans auf Unverständnis und erntete auch immer wieder eine Menge Kritik dafür: "Das ist schon so ein Frauending. Warum werden nur wir dafür angegriffen und werden gleich in diese 'Billig'-Schublade gesteckt? Wenn ein Mann das macht, ist es was ganz anderes." Zudem gebe es auch immer wieder abfällige Äußerungen zu ihrem Gewicht, welche ihr vorwerfen, sie wäre zu dünn.
Vergleich mit Helene Fischer
Seit Anfang ihrer Karriere wurde die Sängerin mit Schlager-Ikone Helene Fischer verglichen. Dieser Druck belastete Mai besonders: "Mit jemandem mitzuhalten, der 10 Jahre länger in der Branche ist, der viel weiter war und da mithalten zu können, ist ja gar nicht möglich."
Vanessa Mai über Schlagerkollegen: "Die Presse wird erpresst"
Die Sängerin hatte in der Schlagerwelt das Gefühl, sie "darf nie echt sein" und kritisierte dabei auch ihre Kollegen: "Ich find's auch schade, dass viele aus dem Schlager das vorleben. Wenn es mal was schlecht läuft, wird es vertuscht und die Presse wird erpresst." Ihr würden dabei die menschlichen Ecken und Kanten fehlen, an denen sich Fans festhalten können.
Kommentare