Überlebende Hunde führten Einsatzkräfte zu verstorbenem Gene Hackman

Gene Hackman
Wegen der ungewöhnlichen Todesumstände und Prominenz von Schauspiellegende Gene Hackman und seiner Ehefrau Betsy Arakawa war nach dem Fund ihrer Leichen umgehend eine umfassende Untersuchung zur Klärung eingeleitet worden. Arakawas Körper lag im Badezimmer auf dem Boden, Hackman wurde an anderer Stelle im Haus auf dem Anwesen in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico gefunden.
Neben dem toten Hund entdeckten die Ermittler zwei weitere Hunde, die noch am Leben waren. Aus dem Wortlaut eines Durchsuchungsbefehls ging hervor, dass die Eingangstür einen Spalt offenstand. Ein Verbrechen schlossen die Ermittler aber schon früh faktisch aus. Die ersten Ergebnisse brachten keine Hinweise auf Spuren äußerer Gewalteinwirkung. Auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, etwa durch ein Gasleck, wurde nicht festgestellt.
Hunde halfen Einsatzkräften
Feuerwehrchef Brian Moya erklärte gegenüber dem Newsportal USA Today, dass die beiden überlebenden Tiere die Einsatzkräfte zu unterstützen schienen. Die Hunde seien demnach immer wieder bellend zu ihnen gekommen und schließlich in eine andere Richtung weggelaufen. "Sie verstanden, dass die Hunde versuchten zu sagen: 'Hey, kommt hierher! Kommt hierher!", so Moya. Die Ersthelfer seien schließlich einem der Tiere zu einem Abstellraum im hinteren Bereich des Anwesens gefolgt, wo sie Hackmans Leiche auf dem Boden fanden.
Hackman und Arakawa starben eines natürlichen Todes
Dem Ermittlern zufolge sind Hackman und Arakaw eines natürlichen Todes gestorben. Das habe die Autopsie ihrer Leichen ergeben. Allerdings wiesen die Untersuchungen darauf hin, dass Arakawa eine Woche vor ihrem Mann starb - und der an Alzheimer erkrankte Oscar-Preisträger Hackman danach noch tagelang mit ihrer Leiche im Haus weiterlebte. "Es kann gut sein, dass er sich ihres Todes nicht bewusst war", sagte die medizinische Ermittlerin Heather Jarrell auf einer Pressekonferenz. Jarrell teilte mit, die Autopsie der Leiche Arakawas habe ergeben, dass die 65-Jährige vermutlich am 11. Februar an einer durch sogenannte Hantaviren ausgelösten Erkrankung gestorben war. Die Erreger befallen die Atemwege. Hackman selbst sei wahrscheinlich eine Woche später, am 18. Februar, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erlegen.
Lebten sehr zurückgezogen
Obwohl die Ermittlungen nun abgeschlossen scheinen, gibt es auf manche Fragen noch keine klaren Antworten: In sozialen Netzwerken und US-Medien wurde etwa spekuliert, warum die Leichen der beiden Eheleute anscheinend erst Tage beziehungsweise Wochen nach dem Tod entdeckt wurden - und ob es denn keine Angestellten, Pflegekräfte oder Familienmitglieder gegeben habe, die sich nach dem Zustand des Ehepaars hätten erkundigen können. Tatsächlich lebten Hackman und Arakawa sehr zurückgezogen in ihrem Haus. Die Nachbarn bekamen das Paar Medienberichten zufolge kaum zu Gesicht.
Hackman galt als einer der herausragendsten Schauspieler seiner Generation. Der zweifache Oscar-Preisträger erlangte mit Filmen wie "French Connection" (1971), "The Conversation" (1974) und "Erbarmungslos" (1992) Weltruhm. In den frühen 2000er Jahren zog er sich schließlich aus dem Rampenlicht Hollywoods zurück.
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