Schauspielerin Kate Winslet prangert Schlankheitswahn an

Kate Winslet trägt einen weißen Blazer mit schwarzer Blumenapplikation.
Kate Winslet blickt mit großer Sorge auf junge Schauspielerinnen, die großem Perfektionsdruck ausgesetzt sind.

Als Rose in "Titanic" verkörperte Kate Winslet (50) lange ein weibliches Schönheitsideal. Dass das für sie aber weder einfach, noch gewollt war, hat sie immer wieder in Interviews gesagt. 

"Ich wurde in den Medien oft zerlegt, und das hat mich sehr getroffen. Denken Sie an all die Jahre in meinen Zwanzigern, in denen ich verschiedene Formen und Größen hatte", sagte sie etwa in einem Interview mit "Harper’s Bazaar".

Mittlerweile hat sie ihren Körper so akzeptiert, wie er ist, macht sich aber Sorgen um die jungen Kolleginnen, wie sie jetzt gegenüber "The Sunday Times" sagt. "Niemand hört zu, weil alle besessen davon sind, einer Idee von Perfektion hinterherzujagen, nur um mehr Likes auf Instagram zu bekommen. Das macht mich so traurig. Es ist verheerend. Wenn das Selbstwertgefühl eines Menschen so sehr am Aussehen hängt, ist das erschreckend."

Was Winslet besonders beobachtet, ist, dass es offenbar zwei Lager gibt.

"Es ist rätselhaft, weil ich manchmal denke, dass es besser wird – wenn ich Schauspielerinnen auf Events sehe, die sich so kleiden, wie sie möchten, egal welche Figur." 

Auf der anderen Seite gäbe es dann wieder jene, die die Abnehmspritze verwenden würden. "Wissen sie überhaupt, was sie sich da spritzen? Diese Missachtung der eigenen Gesundheit ist furchterregend. Es beunruhigt mich heute mehr denn je. Da draußen herrscht verdammtes Chaos."

Auch wenn Winslet mittlerweile sagt, sie sei mit ihrem Aussehen zufrieden, sitzt das Thema "Gewicht" doch tiefer als gedacht, da sie damit schon früh in Berührung kam. "Die Lehrerin meiner Theaterklasse hat zu mir gesagt, wenn ich weiterhin so aussehen würde, dann muss ich mich mit Rollen für fette Mädchen zufriedengeben. Dabei war ich nie fett!", sagte sie einmal zu "60 Minutes".

Doch auch dem Jugendwahn möchte Winslet etwas entgegensetzen, wie sie in "The Sunday Times" sagt: "Am liebsten mag ich es, wenn die Hände alt werden. Da liegt das Leben – in deinen Händen. Einige der schönsten Frauen, die ich kenne, sind über 70, und was mich traurig macht, ist, dass junge Frauen keinerlei Vorstellung davon haben, was wahre Schönheit eigentlich ist."

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