Sohn von Mette-Marit: Sexuellen Missbrauch am Handy dokumentiert

Marius Borg Høiby
Die Schlinge um Marius Borg Høibys Hals zieht sich immer mehr zu. Die Polizei hat auf seinem Handy noch mehr belastendes Material gefunden.

Erst vor rund einer Woche wurde bekannt, dass die Polizei bei ihren Ermittlungen gegen Marius Borg Høiby (28), den Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, eine weitere Frau als Zeugin vernommen hatte: Es handelte sich, wie man nun weiß, um die norwegische TV-Moderatorin Linni Meister (39). Diese galt eigentlich als gute Freundin von Høiby, hatte ihn bis zuletzt sogar verteidigt. Der 28-Jährige soll sie laut der norwegischen Zeitung Se og Hør missbraucht haben.

Genau diese Zeitung bestätigte nun der Zeitung Bild, dass die norwegische Polizei noch mehr belastendes Material gegenüber Marius Borg Høiby in der Hand habe.

"Er hat alles gesammelt"

Bild bat Se og Hør-Chefredakteur Ulf André Andersen, der sich seit vielen Monaten intensiv mit dem Fall rund um den Sohn von Mette-Marit beschäftigt, zum Interview. Er bekräftigte, dass die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen sind: "Eigentlich wollten sie im Februar anklagen, aber wegen neuen Beweismaterials und Zeugen wird es länger dauern, bis der Prozess beginnt."

Denn die Anzahl der Opfer von Høiby dürfte größer sein, als bisher angenommen. "Es sieht so aus, als ob es noch mehr Frauen gibt. Die Polizei hat wohl noch mehr Material", so Andersen zu Bild. Besagtes Material wurde auf dessen Handy gefunden, denn der 28-Jährige hat scheinbar den Missbrauch an Frauen sorgfältig dokumentiert. "Er hat alles gesammelt, nichts gelöscht – das macht den Fall noch gravierender", betont der Journalist. 

Sind Sie Opfer einer Straftat geworden? Informationen, kostenlose Beratung und Unterstützung erhalten Sie bei der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING. Telefonberatung unter: 0800 112 112

Wenn Gewalt oder Missbrauch einen Ihrer Angehörigen, Bekannten, eine Schülerin oder einen Schüler betreffen, dann wenden Sie sich an die Beratungsstelle Die möwe. Telefonberatung unter: 01 532 15 15

Wenn Sie als Frau von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an die Frauenhelpline. Die Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenlos und das Team rund um die Uhr erreichbar. Telefonberatung unter: 0800 222 555

Identität der Frauen noch ungeklärt

Auch Material von Høibys Missbrauch an Linni Meister befand sich auf dessen Handy. Erst dadurch war der TV-Moderatorin und Sexkolumnistin überhaupt bewusst geworden, was ihr angetan wurde, denn sie selbst konnte sich an nichts erinnern. Anscheinend war sie bewusstlos, als Høiby sie missbraucht und die Tat gefilmt hatte. "(...) Ich werde nichts dazu sagen, außer dass es wahr ist", so Meister auf Snapchat. 

Nun steht die Polizei vor der nächsten Herausforderung: Die anderen Frauen, die auf Høibys Handy zu sehen sind, müssen nun identifiziert werden. "Linni war leicht zu erkennen, weil sie berühmt ist", erklärt Chefredakteur Andersen. "Aber bei den anderen wird es schwieriger." 

Andersen selbst ist sich sicher: "Ich glaube, Marius wird verurteilt." Doch dieser scheint sich über den Ausgang des Prozesses keine Sorgen zu machen, berichtet der Journalist. Bis Ende Jänner war Høiby in einer Reha-Klinik, nun soll er wieder zusammen mit Freunden in Oslo unterwegs sein. "Er behauptet seinen Freunden gegenüber, dass die Anschuldigungen nicht wahr sind und er als freier Mann aus dem Prozess kommen wird."

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