Palast-Koch: König Charles' Entscheidung war gerade "ein Schlag ins Gesicht"

König Charles III.
Alles schien wie am Schnürchen zu laufen: König Charles III. hielt vor Ehrengast Emmanuel Macron eine Rede. Und Prinzessin Kates Gesundheitszustand erlaubte ihr eine Teilnahme am prunkvollen Staatsbankett, wo sie neben dem französischen Präsidenten saß. Nach dem feierlichen Essen auf Schloss Windsor war Mittwoch früh auf den Titelseiten gleich mehrerer Zeitungen ein Bild der 43-Jährigen in ihrem roten Kleid zu sehen - die "Lady in red", schrieb das Boulevardblatt The Sun.
Öffentliche Auftritte der Prinzessin von Wales sind nach ihrer mittlerweile beendeten Krebstherapie keine Selbstverständlichkeit. Der Weg der Genesung sei eine "Achterbahnfahrt", hatte sie kürzlich gesagt, nach einer Diagnose müsse erst eine "neue Normalität" gefunden werden. Im Jänner hatte Kate bekanntgegeben, sie sei erleichtert, nun in Remission zu sein.
Dem früheren Palast-Koch Darren McGrady stieß allerdings ein Detail sauer auf: Er kritisierte Charles' Entscheidung, den französischen Koch Raymond Blanc engagiert zu haben. Der Boulevardzeitung Daily Mail sagte er: "Ich verstehe, dass Raymond Blanc einer der besten Köche der Welt ist, und ich verstehe, dass er ein Botschafter der King's Foundation ist (...) aber es ist ein großer Schlag ins Gesicht der königlichen Köche, die im Palast arbeiten." Der Daily Mail zufolge sei Blanc eingeladen worden, "den ersten Gang und das Dessert zu kreieren". Ein Angebot, den Hauptgang zu machen, habe er abgelehnt - das habe er Mark Flanagan, dem Chefkoch des Königshauses, überlassen.
Als Hauptspeise des Menüs wurde übrigens Filet vom Rhug-Estate-Huhn mit feinem Norfolk-Spargel und Estragoncreme serviert.

Charles und Macron...
Für den Ex-Palastkoch nicht genug: "Macron würde mit Sicherheit keine britischen Köche für einen Staatsbesuch von König Charles in Frankreich einladen", so McGrady zur Daily Mail.

...beim prunkvollen Staatsbankett
Viele bekannte Gesichter im Schloss
Zu den Gästen gehörten der BBC zufolge auch Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger, Elton John und die frühere englische Nationaltorhüterin Mary Earps. Charles betonte in seiner Rede unter anderem die lange Historie beider Länder und die enge Beziehung. "Frankreich ist einer unserer stärksten Verbündeten - und zudem ein Land, dem meine Frau und ich auch persönlich mit großer Zuneigung verbunden sind", sagte er.
Auf keinen Fall Foie gras
Übrigens: Ein Gericht, dass immer noch als Delikatesse gilt, kommt bei den Royals weder im Alltag noch bei Staatsbanketten auf den Tisch: Schon lange gilt Charles als Gegner von Stopfleber. In seinen Palästen darf keine Foie gras serviert werden, entschied der Monarch vor Jahren. Charles hat den Bann schon vor vielen Jahren beschlossen. Er soll die Delikatesse, die etwa in Frankreich vielerorts traditionell zum Weihnachtsschmaus gehört, einmal als "ekelhaft" beschrieben haben. Die Tierschutzorganisation Peta geißelt das Stopfen der Gänse und Enten schon seit Langem als grausam und verweist auf das Mästen der Tiere über ein direkt in den Hals geschobenes Rohr.
Bei der Stopfleber handele es sich um eine krankhaft vergrößerte Fettleber, die bis zu zehnmal so groß sei wie die Leber eines gesunden Tieres. Rechne man die Menge des zwangsweise verabreichten Futters auf den Menschen hoch, dann entspräche das bis zu 14 Kilogramm Nudeln pro Tag. Das Stopfen verursache gravierende Nebenwirkungen bei den Tieren: von Atemnot über Halsverletzungen bis hin zu Leberblutungen und Herzversagen.
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