Charles: Camilla als "Ausrede", um sich privater Sache nicht stellen zu müssen?

König Charles und Königin Camilla
Ein mögliches Treffen zwischen Vater und Sohn im Jahr 2027 beschäftigt die britische Boulevardmedienlandschaft schon heute. Es geht um Prinz Harrys Herzensangelegenheit, die Invictus Games, und ob seine Familie daran teilnehmen könnte.
Harry ist Initiator und Schirmherr der Invictus Games, einer internationalen Sportveranstaltung für Soldatinnen und Soldaten, die verwundet wurden oder mit seelischen Schäden leben müssen. Die letzten Spiele fanden im Februar in Kanada statt, wo Harry und seine Frau Herzogin Meghan auch gemeinsam auftraten. Davor waren sie in der deutschen Stadt Düsseldorf ausgetragen worden. Die nächste Ausgabe findet im Juli 2027 in der britischen Stadt Birmingham statt. Harry soll sich wünschen, dass Charles kommt, heißt es.
Der frühere Palastsprecher Dickie Arbiter glaubt, dass eine Entschuldigung Harrys dafür notwendig wäre. "Sein Vater will ihn aktuell nicht sehen, weil er denkt, dass alles, was er sagt, in einer Nanosekunde im Internet steht - und er kann ihm nicht vertrauen", sagt er im "Royal Exclusive"-Podcast der Zeitung Sun. Es würde aufgrund der Militärverbundenheit zwar keinen guten Eindruck hinterlassen, wenn sich der König nicht blicken lasse, jedoch gäbe es Wege, eine Teilnahme zu umgehen: "Es ist schwierig, das auszulassen. Jemand muss eine Lösung finden. Der König sollte anwesend sein (...)." Es bleibe abzuwarten, wie die Royals das "Dilemma" lösen. Podcast-Moderator Matt Wilkinson hob hervor, dass zu den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum der Invictus Games in der St. Paul's Cathedral keine Royals erschienen waren: "Harry kam zwar, und es wurde angenommen, dass es lockere Einladungen gab, aber die Royals sagten, sie seien beschäftigt. Camillas Geburtstag fällt auch in die Zeit von Invictus. Sie hätten Ausreden." Arbiter stimmte zu. Es sei eine sehr heikle Angelegenheit. Bis dahin vergehe jedenfalls noch viel Zeit, in der "viel passieren" könne.
Camilla feiert am 17. Juli ihren Geburtstag - heuer wird es der 78. sein. Im Jahr 2027 wird sie ihren 80. Geburtstag begehen. Sehen Sie hier einen Ausschnitt des Podcast-Talks:
Harry, der einst selbst am Militär-Einsatz seines Landes in Afghanistan teilgenommen hatte, gründete die Invictus Games 2014 als Sportwettbewerb für kriegsversehrte Soldaten. Die internationalen Spiele gelten als wichtigstes Wohltätigkeits-Projekt Harrys.
Im Namen der Krone tritt er seit seiner "Flucht in die Freiheit" vor fünf Jahren, wie er die Auswanderung in die USA selbst nannte, nicht mehr auf. Seine militärischen Ränge musste er daraufhin abgeben.Dafür hat er millionenschwere Verträge über Bücher und Netflix-Dokus unterschrieben.
Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn gilt als angespannt, seit Harry mit zahlreichen - teils sehr persönlichen -Vorwürfen gegen seine Familie und den Palast an die Öffentlichkeit gegangen war.
Prinz Harry möchte sich versöhnen
Aber: "Es wäre schön, sich zu versöhnen", sagte Harry im Mai in einem BBC-Interview, er meinte jedoch auch: "Wenn sie das nicht wollen, ist das ihre Sache." Das Gespräch zeigte erneut die Verwerfungen in der Familie. Nach einer erneuten Niederlage vor Gericht, wo Harry für seine Sicherheitsvorkehrungen kämpfte, machte er diese Kluft im Interview deutlich. Man merkte Harry seinen Ärger, sein Misstrauen und seine Verzweiflung an, sagte die frühere BBC-Expertin Jennie Bond. In dem Interview habe er gesagt, er wisse nicht, wie lange sein Vater noch zu leben habe. "Ich gehe davon aus, dass Harry ein wenig mehr über den Gesundheitszustand des Königs weiß als der Rest von uns." Die Familie traue ihm nicht, solche privaten Unterhaltungen für sich zu behalten.
Das BBC-Interview war auf die erneute Niederlage des Prinzen vor Gericht gefolgt. Ein Berufungsgericht wies einen Einspruch Harrys gegen eine Entscheidung ab, wonach er und seine Familie bei Reisen nach Großbritannien nicht mehr automatisch den gleichen Sicherheitsstatus bekommen wie der Rest der britischen Royals. Wegen der Sicherheitsdebatte spreche Charles nicht mit ihm, sagte Harry. In den Händen seines Vaters liege viel Kontrolle. Initiiert worden sei das alles von einer anderen Regierung, sagte der Prinz.
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