Michael Jackson-Ankläger fordern neunstellige Entschädigung für angeblichen Missbrauch

Die viele Jahre alten Missbrauchsvorwürfe von Wade Robson gegen Michael Jackson könnten nun doch vor Gericht kommen.
Zusammenfassung
- Wade Robson und James Safechuck fordern 400 Millionen Dollar Schadensersatz wegen angeblichen Missbrauchs durch Michael Jackson in ihrer Kindheit.
- Der Nachlass von Michael Jackson warnt vor destabilisierenden Folgen, falls Anwaltskosten nicht übernommen werden und der Prozess um die Schadensersatzklage ins Stocken gerät.
- Das kalifornische Berufungsgericht entschied, dass Jacksons Produktionsfirmen für den Schutz der Kläger verantwortlich gewesen sein könnten, nachdem ein früheres Gericht einen Prozess abgelehnt hatte.
Wade Robson und James Safechuck, die den verstorbenen Sänger Michael Jackson wegen sexueller Nötigung angeklagt haben, fordern US-Medien zufolge 400 Millionen Dollar Schadensersatz wegen des mutmaßlichen Missbrauchs, der stattgefunden haben soll als die beiden Männer Kinder waren.
Bereits 2023 wurde berichtet, dass die Zivilklagen gegen Produktionsfirmen des gestorbenen Pop-Superstars vermutlich vor Gericht verhandelt werden sollen.
Michael Jackson: Kläger fordern Schadensersatz
Der Nachlass des Popstars wird von John Branca und John McClain verwaltet. Die beiden Nachlassverwalter erwähnten die geforderte Summe laut Us Weekly in Gerichtsdokumenten im Zusammenhang mit der separaten Forderung von Jacksons Tochter Paris Jackson nach den Anwaltskosten.
Demnach weigert sich die einzige Tochter von Michael Jackson, dass die gesamten für den Prozess vom Nachlass des King of Pop übernehmen werden.
Doch laut Dokumenten, die Us Weekly vorliegen, erklärten Michaels Nachlassverwalter, dass die Nichtzahlung der Anwaltskosten "zutiefst destabilisierende Folgen für den Nachlass" hätte.
Branca und McClain erklärten, dass, wenn Paris Jackson ihren Willen durchsetzt, "der Nachlass wahrscheinlich in [Robsons und Safechucks Klage] in Verzug geraten würde, in deren Rahmen in den nächsten Monaten zahlreiche Zeugenaussagen, Beweismittel und andere Angelegenheiten stattfinden sollen und [Robson und Safechuck] 400 Millionen Dollar fordern."
Ein Betrag, der bisher unbekannt war.
Die Testamentsvollstrecker fügten hinzu: "Es wäre verheerend, wenn der Nachlass in diesem Fall in Verzug geraten würde." Darüber hinaus argumentieren sie, dass ihre Arbeit und die Arbeit der von ihnen beauftragten Anwälte "einen Nachlass, der in fast einer halben Milliarde Dollar Schulden steckte, in ein Multimilliarden-Dollar-Kraftpaket verwandelt hat."
Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs
In der Dokumentation "Leaving Neverland" hatten Wade Robson und James Safechuck 2019 erstmals erzählt, wie Michael Jackson sie sexuell missbraucht haben soll, als sie noch Kinder waren. Angefangen habe der Missbrauch, als er sieben war, sagt Robson in der Produktion. "Ich konnte entweder ihn anschauen, wie er masturbierte, - oder Peter Pan", sagt Robson in der Dokumentation.
"In Paris zeigte er mir, wie man masturbiert. Damit fing es an", sagt Safechuck. Und dass Jackson sich überall auf seiner berühmten Neverland Ranch an ihm vergangen haben soll. Es wird beschrieben, wie Jackson sich systematisch an die Kinder annäherte, schließlich mit ihnen in einem Zimmer schlief, sie mit auf Reisen nahm und nach einer Zeit wieder verstieß. Die Beziehungen, wenn auch als Freundschaften getarnt, fanden vor den Augen Hunderter Mitarbeiter und der Öffentlichkeit statt. Die Nähe des Mannes mit den Buben wurde toleriert.
Safechuck und Robson hatten zwei Jackson-Produktionsfirmen nach der Veröffentlichung der Doku auf Schadensersatz verklagt, weil diese sie nicht vor den Übergriffen des Mannes geschützt hätten. Ein untergeordnetes Gericht hatte einen Prozess im Jahr 2021 nicht zugelassen. Das kalifornische Berufungsgericht befand nun aber, dass "ein Unternehmen, das den sexuellen Missbrauch von Kindern durch einen seiner Mitarbeiter erleichtert, nicht von einer positiven Pflicht zum Schutz dieser Kinder befreit ist, nur weil es sich ausschließlich im Besitz des Täters des Missbrauchs befindet".
Es blieb zunächst unklar, ob nun noch der Oberste Gerichtshof in Kalifornien eingeschaltet werden könnte, um den Richterspruch erneut zu kippen. Bis heute gilt Michael Jackson als der wohl größte Popstar aller Zeiten. Sein Album "Thriller" ist das meistverkaufte in der Musikgeschichte, seine Welttourneen brachen Rekorde und sein Einfluss auf die Musik- und Popkultur war riesig.
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