Madonna über Trumps Königsinszenierung: "Falls das ein Witz sein sollte - ich lache nicht"

Madonna
US-Popstar Madonna ("Like a Virgin") kritisierte auf der Plattform X (ehemals Twitter) das Herrscher-Bild, das US-Präsident Donald Trump derzeit in den Sozialen Medien von sich zeichnet.
"Ich dachte, dieses Land wurde aufgebaut von Europäern, die einem Leben unter der Herrschaft eines Königs entkamen und eine neue, vom vom Volk regierte Welt errichten wollten. Derzeit haben wir einen Präsidenten, der sich selbst als unser König bezeichnet. Falls das ein Witz sein sollte - ich lache nicht", schrieb sie zu einem Foto von sich, in dem sie ernst in die Kamera blickt.
Erst kürzlich hatte Madonna ein Zurückschrauben der Rechte von LGBTQIA+-Menschen unter Trump thematisiert. "Es ist so traurig zu sehen, wie unsere neue Regierung all die Freiheiten langsam abbaut, für die wir über Jahre hinweg gekämpft und die wir ERKÄMPFT haben", schrieb sie auf X.
Dahinter setzte sie ein Regenbogenflaggen-Emoji und eins, das ein gebrochenes Herz darstellt. "Hört nicht auf, zu kämpfen", fügte sie hinzu. Madonna gilt seit Jahrzehnten als Schwulen-Ikone und setzt sich für die Rechte von LGBTQIA+-Personen ein.
Trump-Erlasse schränken Rechte von trans Personen ein
Trump unterzeichnete seit seinem Amtsantritt mehrere Dekrete, die die Rechte von trans Personen einschränken. So wurde festgelegt, dass die Politik der Vereinigten Staaten künftig davon ausgeht, dass es nur zwei Geschlechter gibt - "männlich und weiblich". Ein weiterer Erlass könnte faktisch zum Ausschluss von trans Personen aus den Streitkräften führen. Außerdem wurde verfügt, dass künftig geschlechtsangleichende Behandlungen bei Minderjährigen vom Staat nicht unterstützt, finanziert oder gefördert werden.
Die englische Abkürzung LGBTQIA+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans, queere sowie intergeschlechtliche, asexuelle Menschen oder Personen mit anderer sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Die liberale schwedische Tageszeitung Göteborgs-Posten meinte zu Trumps Vorgehen im ersten Monat seiner zweiten Amtszeit und seiner aggressiven Selbstdarstellung: "Donald Trump sorgt mit seinen autoritären, bedrohlichen und provozierenden Äußerungen für politische Aufregung. Dass er vieles sagt, das merkwürdig klingen kann, ist nichts Neues - das war schon während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 der Fall."
Trump hatte zuletzt den französischen Kaiser Napoleon zitiert ("Wer sein Land rettet, verletzt kein Gesetz") und sich selbst als "König" betitelt und dargestellt.
Seine Herrscherinszenierung, mit der er "die Grundprinzipien Amerikas auf rhetorischer Ebene direkt infrage stellt", sei dem Göteborgs-Posten zufolge"schlimm". "Möglicherweise wurde der autoritäre Charakterzug in der Rhetorik nur noch verstärkt, obwohl er von Anfang an vorhanden war. Es gebe "mehrere beunruhigende Anzeichen dafür, dass die Botschaft ernster genommen werden sollte".
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