Hinter Charles: Was Prinz Harrys Sitzplatz bei Queen-Begräbnis zu bedeuten hatte

Harry, Meghan Charles und Camilla
Die Queen war am 8. September gestorben und elf Tage darauf in an der Seite ihres Ehemanns Prinz Philip beigesetzt worden.

Rund eineinhalb Wochen nach ihrem Tod wurde die britische Königin Elizabeth II am Montag vor einer Woche beigesetzt. An der Trauerfeier in der Londoner Westminster Abbey nahmen rund 2.000 Gäste teil, darunter Staats- und Regierungschefs, gekrönte Häupter und Würdenträger.

Dass Prinz Harry und seine Frau Meghan beim Trauergottesdienst in der zweiten Reihe Platz nehmen musste, war ein gefundenes Fressen für die britischen Boulevardmedien - insbesondere weil Prinz William und Kate zusammen mit Prinessin Annes Tochter Zara Tindall und Ehemann Mike Tindall in der ersten Reihe saßen. Der irische Historiker Gareth Russell meint, dass Harrys und Meghans Platz direkt hinter dem neuen König Charles - entgegen der Berichte - ein "Zeichen der Gunst" war.

"Das ist die Etikette. Wenn man sich damit auskennt, weiß man, dass es sich um einen Ehrenplatz handelte", sagte er dem Promiportal Us Weekly. Die Sitzplatzlösung habe verhindert, dass einer der beiden Brüder William und Harry priorisiert wurde, so Russell.

Harry und Meghan durften in der zweiten Reihe neben Prinzessin Beatrice und ihrem Ehemann Edoardo Mapelli Mozzi Platz nehmen. Charles soll es wichtig gewesen sein, seiner Schwester (Anne) einen Ehrenplatz zu geben. "Wir haben zum ersten Mal ein weibliches Mitglied der königlichen Familie hinter dem Sarg marschieren sehen. Der Fokus sollte auf den Kindern der Queen und nicht unbedingt auf den Enkelkindern liegen", so Russell.

Queen-Grabstätte kann bald besichtigt werden

Nach dem offiziellen Staatsbegräbnis wurde die Königin in einer privaten Zeremonie in der König-George-VI-Gedenkkapelle auf Schloss Windsor bestattet. Die Grabstätte ist ab 29. September für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Dann öffnet die royale Residenz westlich von London nach der königlichen Trauerzeit und dem Staatsbegräbnis wieder ihre Türen für die Öffentlichkeit.

In der König-George-VI-Kapelle wurde mittlerweile eine neue Grabplatte eingesetzt, wie der Palast mitteilte. Die Inschrift umfasst nun die Namen und Lebensdaten der Queen, ihrer Eltern und ihres Ehemanns. Dazu prangt das Zeichen des Hosenbandordens auf dem Stein, in dem alle vier Royals Mitglieder waren.

Das Leben von Queen Elizabeth II in Bildern

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Elizabeth II.: Ihr Leben in Bildern

Elizabeth, damals 21, bei der Verlobung mit Philip, ihrer großen, lebenslangen Liebe.

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Die Hochzeit im November 1947.

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Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.

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Das glückliche Paar während seiner Hochzeitsreise.

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In diesem einfachen Hotel erfuhr Elizabeth während einer Reise durch Kenia im Jahr 1952 vom Tod ihres Vaters. Sie wurde über Nacht zur Königin.

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Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.

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1952 waren Elizabeth und Philip bereits zweifache Eltern - und zwar von Thronfolger Charles (li.) und Prinzessin Anne.

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1960 kam Kind Nummer drei zur Welt, Andrew. Edward folgte 1964.

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1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.

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Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.

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1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.

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Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."

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1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.

Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".

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2005 war wohl das glücklichste Jahr für Prinz Charles: Er heiratete seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles.

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2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.

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2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.

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Die Queen und Prinzgemahl Philip umringt von Urenkeln.

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In Trauer: Die Queen bei der Beerdigung ihres geliebten Ehemannes Philip im April 2021. Die beiden waren 74 Jahre lang verheiratet gewesen.

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Die Queen gebeugt auf der Beisetzung von Prinz Philip

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15 britische Premierminister hat Elizabeth II. erlebt, die letzte war Liz Truss.

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Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.

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2022 fand das große 70-jährige Thronjubiläum der Queen statt.

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Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.

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