Herbert Grönemeyer: Schutz queerer Menschen muss ins Grundgesetz
Sänger Herbert Grönemeyer hat am Samstagabend als Stargast beim Berliner Christopher Street Day (CSD) am Brandenburger Tor gespielt. "Zur Zeit werden Demokratien weltweit auf perfide Art und Weise durch fundamentalistische, faschistische Kräfte attackiert", sagte der Sänger auf der Bühne zum Abschluss der Veranstaltung. Rechte Kräfte arbeiteten gegen andere Lebensmodelle. "Lassen wir das nicht zu", rief Grönemeyer. "Kämpfen wir für eine progressive Welt, jeden Tag und Seite an Seite."
Der CSD ist nicht nur eine laute und fröhliche Veranstaltung, sondern stellt auch politische Forderungen. Die Veranstalter des CSD appellierten an die Politik, den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen. Diese Forderung unterstützte Grönemeyer auf der Bühne in Berlin.
Artikel 3 im deutschen Grundgesetz müsse ergänzt werden um den Zusatz, "dass niemand wegen seiner geschlechtlichen und sexuellen Identität benachteiligt werden darf", sagte Grönemeyer. "Wir brauchen weiter viel Ausdauer und gemeinsam sehr viel Mut", rief der Sänger in die Menge.
In Artikel 3 heißt es bisher: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."
Der CSD in Berlin gilt als eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. 75 Wagen und Dutzende Fußgruppen, die sich zu Lady Gagas "Born this way" in Bewegung gesetzt hatten, zogen bis zur Siegessäule. Von dort ging es zu Fuß weiter zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor.
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