Gesundheitsbehörde warnt vor Gwyneth Paltrows Corona-Tipps

Gesundheitsbehörde warnt vor Gwyneth Paltrows Corona-Tipps
Die Oscar-Preisträgerin setzt bei der Bekämpfung von Covid-19-Langzeitfolgen auf Methoden, welche von Experten als "verantwortungslos" bezeichnet werden.

Schauspielerin Gwyneth Paltrow hat vor Kurzem öffentlich gemacht, dass sie sich vergangenes Jahr mit Covid-19 angesteckt hat. Die 48-Jährige verriet außerdem, dass der Weg zur Genesung ein langer war. Sie habe viele Monate mit "langfristiger Müdigkeit, Körperentzündung und Gehirnnebel" gekämpft. Im Kampf gegen die Corona-Langzeitfolgen setzt sie auf eine Mischung aus Fasten, regelmäßigen Besuchen in der Infrarot-Sauna und den Verzehr von Kimchi - Methoden, die nun von der Gesundheitsbehörde als fragwürdig bezeichnet wurden.

Langer Genesungsweg nach Corona-Infektion

"Ich hatte Covid-19 schon früh und es hinterließ eine gewisse Langzeitermüdungmüdung und Gehirnnebel", schreibt Paltrow auf ihrem Lifestyle-Blog Goop. "Im Jänner ließ ich einige Tests durchführen, die ein sehr hohes Maß an Entzündung in meinem Körper zeigten."

Paltrow, die 2011 in dem Pandemie-Thriller "Contagion" mitgespielt hat, sagte, dass sie nach ihrer Diagnose einen Arzt für funktionelle Medizin um Hilfe und Rat gebeten habe. Funktionelle Medizin beschäftigt sich damit, die Krankheitsursache zu identifizieren.

"Nachdem er alle meine Laborwerte gesehen hatte, erklärte er, dass dies ein Fall war, bei dem der Weg zur Heilung länger als gewöhnlich sein würde", erklärt die zweifache Mutter.

Um zu gesunden, habe sie sich vermehrt um sich und ihren Körper gekümmert. Dabei verzichtete sie auf Zucker und Alkohol, um die Nachwirkungen des Virus' zu bekämpfen. Zudem nehme sie regelmäßig Kimchi zu sich. Kimchi nennt man in der koreanischen Küche sowohl die Zubereitung von Gemüse durch Milchsäuregärung als auch das auf diese Art fertig zubereitete Gemüse.

Sie habe sich für eine keto-basierte, pflanzliche, aber flexible Diät entschieden. Dabei habe sie täglich Fisch und ein paar  Fleischsorten gegessen. Bis 11 Uhr vormittags habe sie jeden Tag gefastet. Zusätzlich nehme sie eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln ein, so der "Shakespeare in Love"-Star. Auch Bewegung helfe ihr.

"Es macht natürlich einen enormen Unterschied, den Körper zu bewegen und Giftstoffe auszuschwitzen", ist sich die Schauspielerin sicher.

"Alles, was ich tue, fühlt sich gut an, wie ein Geschenk an meinen Körper", so die Oscar-Preisträgerin. "Ich habe Energie, trainiere morgens und mache so oft ich kann eine Infrarotsauna, alles im Dienste der Heilung."

Gesundheitsbehörde warnt vor Paltrows Methoden

Die britische Gesundheitsbehörde NHS stellt Paltrows Methoden jedoch infrage. Der ärztliche Direktor der NHS warnt sogar ausdrücklich davor, die Ratschläge der Oscar-Preisträgerin zu befolgen.

"Wir müssen die Langzeitfolgen ernst nehmen und ernsthafte Wissenschaft anwenden", stellt er gegenüber der BBC klar. Die Aussagen der Schauspielerin "sind keine Lösungen, die wir im NHS empfehlen würden", fährt der Gesundheits-Experte fort, der gleichzeitig zu bedenken gibt, dass Influencer, welche soziale Medien nutzen, "Verantwortung und Sorgfaltspflicht" hätten. Insbesondere, wenn es sich um medizinische Ratschläge handelt.

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