Geraldine Chaplin (80) und das Geheimnis der schwarzen Punkte unter ihren Augen

Geraldine Chaplin
Die Schauspielerin, die heute, Mittwoch, 80 wird, über ihren berühmten Vater, das Alter und ihre schwarzen Punkte unter den Augen

Eigentlich wollte Geraldine Chaplin, die heute, Mittwoch, ihren 80. Geburtstag feiert, Balletttänzerin werden, aber sie war extrem faul, wie sie selbst zugibt. 

„Dann habe ich in einem Zirkus gearbeitet, wo mir die Herzen schnell zuflogen. Ich hatte ja einen guten Namen: Chaplin“, erzählte sie lachend in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau.

Gegen den Willen ihres Vaters, der weltberühmte Komiker und Schauspieler Charlie Chaplin (1889–1977), der unbedingt wollte, dass seine Kinder etwas Anständiges lernen, hat sie sich dann doch für die Schauspielerei entschieden. 

Geraldine Chaplin (80) und das Geheimnis der schwarzen Punkte unter ihren Augen

Geraldine mit ihrem weltberühmten Vater Charlie Chaplin

Bereits im zarten Alter von acht Jahren stand sie in seinem Melodram „Rampenlicht“ vor der Kamera – damals hatte sie einen kleinen Auftritt als Balletttänzerin.

Ihr Vater, der bei ihrer Geburt schon Mitte 50 war, war ihr „der einzige Mentor, den ich jemals hatte – und er war ziemlich gut.“ 

Nie hätte sie überlegt, den berühmten Namen abzulegen. „Ich habe den Namen so oft ich konnte benutzt und ausgebeutet. Ohne den Namen wäre ich nichts geworden, da hätte mich keiner gewollt. Nur der Name hat mir die Türen geöffnet“, sagte sie gegenüber Welt Online.

Mehr als 150 Rollen

1965 feierte sie als Tonja in David Leans (1908–1991) Filmepos „Doktor Schiwago“ ihren internationalen Durchbruch. Die Rolle brachte ihr sogar eine Golden-Globe-Nominierung ein.

Mehr als 150 Rollen, wie zum Beispiel 2019 in der Netflix-Serie „The Crown“ oder zuletzt 2023 in „Seneca“ oder „Luca“ hat Chaplin bis heute übernommen. 

1992 spielte sie in „Chaplin – Das Leben der unsterblichen Filmlegende“ sogar ihre eigene Großmutter Hannah. „Es war schwierig, diesen Wahnsinn darzustellen. Sie war keine unkontrollierte Verrückte. Es war eine sanfte Art von Wahnsinn“, erzählte sie darüber.

Nur eine Rolle, die sie gerne gehabt hätte, hat sie nicht bekommen – und zwar die der Mary Poppins, da musste sie sich Julie Andrews (88) geschlagen geben. „Ich glaube, ich wäre eine gute Mary Poppins gewesen. Aber Julie Andrews hat die Rolle bekommen und damit ihre Weltkarriere gestartet“, so die Schauspielerin zur Frankfurter Rundschau.

Schwarze Punkte

Auffallend an Geraldine Chaplin sind auch die zwei schwarzen Punkte, die sie unter den Augen trägt. Tattoos? „Nein, sie gehören zu mir, kleine Muttermale. Früher versuchte ich sie zu überschminken, da dachte manche, mein Mascara sei verwischt. Dann wies ein Fotograf mich darauf hin, dass sie doch zu mir passten.“ Vor einer Tätowierung hätte sie zu viel Angst. 

Geraldine Chaplin (80) und das Geheimnis der schwarzen Punkte unter ihren Augen

Schauspielerisch gesehen hat sie mit dem Alter kein Problem. „Ich bin nicht – wie fast jede Frau meines Alters – geliftet. Das sieht im Spiegel nicht schön aus, ist aber gut fürs Geschäft. Es gibt kaum noch Schauspielerinnen, die wie alte Frauen aussehen. So kann ich Omas spielen!“, sagte sie der Welt. Ansonsten sei Altern „ein grausamer, schrecklicher Prozess. Ich sehe wirklich keinen Vorteil darin, keinen einzigen“, erzählte sie der Brigitte Woman.

Farbenfroh

Modisch liebt es Chaplin bunt, denn „ich habe das erste Mal in Miami registriert, dass, je älter Leute sind, sie sich umso farbenfroher anziehen. Und ich bin jetzt auch sehr alt und sehr farbenprächtig angezogen“, so die Schauspielerin, die mit dem spanischen Regisseur Carlos Saura (2023), mit dem sie viele Jahre beruflich und privat verbunden war, Sohn Shane (50) hat. 

Geraldine Chaplin (80) und das Geheimnis der schwarzen Punkte unter ihren Augen

2006 hat sie dann den chilenischen Kameramann Patricio Castilla geheiratet. Die beiden haben Tochter Oona Castilla (38). Mutter und Tochter standen 2009 im italienischen Horrorfilm „Imago Mortis“ gemeinsam vor der Kamera.

Geraldine Chaplin (80) und das Geheimnis der schwarzen Punkte unter ihren Augen

Seit 2006 ist Geraldine Chaplin mit dem chilenischen Kameramann Patricio Castilla verheiratet 

Fit hält sie Chaplin, die in Kalifornien geboren ist, mit ihrer Neugierde und „meine schauspielerische Arbeit hält mich natürlich auch fit! Ich komme mir tatsächlich wie ein Mädchen vor, aber eines, dass zu jeder Falte in seinem Gesicht steht“, wie sie dem Ray-Magazin erzählt.

Chaplin, die fließend Englisch, Französisch und Spanisch spricht, lebt mit ihrem Ehemann in Corsier im Schweizer Kanton Genf. „Ich genieße das Dorfleben. Man weiß immer, was alle anderen machen“, sagte sie zur NZZ.

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