Elyas M'Barek über TV-Moderator Markus Lanz: "Das ist Rassismus"

Elyas M'Barek über TV-Moderator Markus Lanz: "Das ist Rassismus"
Der Schauspieler fühlte sich während der Sendung "Wetten, dass..?" von Markus Lanz vorgeführt.

Schauspieler Elyas M'Barek (36) hält sich normalerweise eher bedeckt, wenn es um sein Privatleben geht. In einem Interview mit Vice sprach er darüber, dass er sich immer wieder über rassistische Äußerungen ärgert.

M'Barek durfte nicht in Bar

Mit seiner Bekanntheit sei er für viele Leute interessant geworden, sogar für solche, die sonst Vorurteile gegen Ausländer hegen, sagte M'Barek. "Für die bin ich jetzt kein Ausländer mehr, sondern der Typ aus 'Fack Ju Göhte'", erzählte der Schauspieler im Interview.

Der Vater des in München geborenen Schauspielers ist Tunesier, seine Mutter Österreicherin. M'Barek wird immer wieder mit seinem Migrationshintergrund konfrontiert, egal ob bei der Wohnungssuche in München oder der Besetzung von Rollen zu Beginn seiner Karriere. "Da durfte ich dann den Drogendealer spielen, den Knasti", erklärte er im Gespräch mit Vice.

Obwohl sich M'Barek damit abgefunden habe, dass sein Migrationshintergrund oft Thema sei, ergeben sich für ihn immer wieder unangenehme Situationen. Kürzlich sei dem Schauspieler beispielsweise der Eintritt in eine Berliner Bar verweigert worden. "Keine Türken und Araber", habe die Türsteherin zu ihm gesagt. Aussagen wie diese schmerzen M'Barek.

Als "guter Ausländer" vorgeführt

Elyas M'Barek über TV-Moderator Markus Lanz: "Das ist Rassismus"

Markus Lanz habe ihn als "guten Ausländer" vorgeführt, sagt M'Barek.

In unangenehmer Erinnerung bleibt M'Barek auch sein Fernsehauftritt bei "Wetten, dass..?". Bei seiner Teilnahme an der Sendung im Jahr 2013 habe er sich als "guter Ausländer" vorgeführt gefühlt.

TV-Moderator Markus Lanz habe den Schauspieler ungläubig gefragt, ob er wirklich römisch-katholisch sei. Der Moderator wollte auch wissen, ob M'Barek tatsächlich kein Wort Arabisch spreche, obwohl sein Vater Tunesier ist.

"Wenn man immer wieder als Türke eingesetzt wird, wie schafft man das dann?", hakte Lanz nach. Und sagte dann: "Ich finde, du bist der falscheste echte Türke, den wir seit langer Zeit in der Sendung hatten."

Schauspieler über Lanz: "Das ist Rassismus"

Gegenüber der deutschen BILD hatte M'Barek damals erklärt: "Man hat ja gesehen, dass bei dem Gespräch zwischen Lanz und mir relativ schnell die Luft raus war." Grund dafür seien die Fragen nach M'Bareks Migrationshintergrund gewesen.

Im Vice-Interview fand der Schauspieler jetzt noch deutlichere Worte. Über die damalige Situation sagte er: "Das ist Rassismus."

Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen hat M'Barek Verständnis für frustrierte Jugendliche mit Migrationshintergrund. Es sei ihm zufolge klar, dass man Hass aufbaue, "Wenn einem sein ganzes Leben lang vermittelt wird, "Du gehörst nicht dazu" oder "Du darfst hier nicht rein", bloß weil du so aussiehst, wie du aussiehst."

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