Die 5 größten Aufreger des britischen Königshauses im Jahr 2021

Die 5 größten Aufreger des britischen Königshauses im Jahr 2021
Verwicklungen in den Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein, ein aufsehenerregendes Interview von Meghan und Harry und Doppelmoral bei William - das zurückliegende Jahr hatte in sich.

Es gab schon einfachere Jahre als das vergangene. Neben der Corona-Pandemie hatten manche Royals noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Prinz Andrews Verwicklungen in den Missbrauchsskandal um den verurteilen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, ein aufsehenerregendes Interview von Herzogin Meghan und Prinz Harry, in dem sie dem Palast Rassismus vorwarfen und Doppelmoral bei Prinz William: Die Konsequenzen dieser Aufreger werden die betroffenen Personen wohl mit ins nächste Jahr tragen.

Das war 2021 - das britische Königshaus und seine Aufreger

Die 5 größten Aufreger des britischen Königshauses im Jahr 2021

Missbrauchsvorwürfe um Prinz Andrew

Im September wurde bekannt, dass der Streit um die Zustellung einer Zivilklage gegen Prinz Andrew wegen sexuellen Missbrauchs beendet ist. Die US-Anwälte des zweitältesten Sohns von Queen Elizabeth II. hatten den Eingang der Gerichtsdokumente bestätigt. Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre wirft dem Royal vor, sie vor gut 20 Jahren als 17-Jährige mehrmals sexuell missbraucht zu haben. Der Neunte der britischen Thronfolge streitet die Anschuldigungen strikt ab. Der Fall ist verbunden mit dem Missbrauchsskandal um den mittlerweile gestorbenen US-Unternehmer Jeffrey Epstein. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein. Dieser soll gemeinsam mit seiner Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell jahrelang Dutzende Mädchen und junge Frauen in seine Abhängigkeit gebracht und sexuell missbraucht sowie anderen Männern zugeführt haben.

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Prinz Harry und Meghan bei Oprah

In einem Aufsehen erregenden Interview mit Winfrey erhoben Prinz Harry und Herzogin Meghan im März schwere Vorwürfe gegen das Königshaus, von dem sie sich nicht ausreichend unterstützt fühlten. Sogar Rassismusvorwürfe wurden laut. Meghan hat teilweise afroamerikanische Wurzeln. Seitdem gilt das Verhältnis zwischen den beiden und dem Rest der Royals als vergiftet. Harry hatte vor allem seinem Vater Prinz Charles Vorwürfe gemacht. Im Mai erhob Harry gegen seine Familie in einem Podcast neue Anschuldigungen. Charles habe das eigene "genetische" Leiden auf seine Kinder übertragen, warf der Prinz seinem Vater da vor. "Er hat mich so behandelt wie er selbst behandelt wurde", sagte Harry - und attackierte damit indirekt auch seine Großeltern, Queen Elizabeth II. und den heuer gestorbenen Prinz Philip. Den Umzug mit Meghan und Archie in die USA bezeichnete Harry als Ausbruch aus einem Kreislauf von "Schmerz und Leiden". Vor allem Charles soll höchst irritiert gewesen sein über die Vorwürfe, berichtete die "Times" unter Berufung auf Palastkreise. Andere Familienmitglieder hätten sogar von "Verrat" gesprochen.

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Prinz William und die Doppelmoral

Nach rassistischen Online-Beleidigungen gegen die beim Elfmeterschießen im heurigen EM-Finale erfolglosen englischen Fußballer hatte sich die hohe Politik und der Verband schützend vor die Akteure gestellt. Auch der englische Fußballverband (FA) sowie die Europäische Fußballunion (UEFA) verurteilten den Rassismus scharf. Der Präsident der FA, Prinz William, meldete sich ebenfalls auf Twitter zu Wort. Er sprach von "abscheulichem Verhalten. Es muss jetzt aufhören, und alle Beteiligten sollten zur Rechenschaft gezogen werden." Thronfolger Prinz Charles rief zu Toleranz und Einigkeit auf. "Die reiche Vielfalt der Kulturen zu erkennen, die dieses Land so besonders - und in vielerlei Hinsicht einzigartig - machen, ist das Herzstück dessen, was wir als Nation sein können", sagte der älteste Sohn der Königin. Ihr Einsatz brachte den beiden aber selbst Kritik ein - William würde mit zweierlei Maß messen, hieß es. Vor allem, dass er seine Schwägerin Meghan nicht gegen den vermeintlichen Rassismus im Königshaus und in der Berichterstattung britischer Medien verteidigt habe, stieß vielen sauer auf. Gegenüber Oprah Winfrey hatte die ehemalige Schauspielerin behauptet, dass es vor der Geburt ihres Sohnes Archie "Bedenken und Gespräche darüber gegeben habe, wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird". Trocken kommentierte William die Situation schlicht mit: "Wir sind keine rassistische Familie."

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Meghans und Harrys Namenswahl fürs Töchterchen

Prinz Harry und Herzogin Meghan mussten sich heuer gegen Vorwürfe wehren, sie hätten Queen Elizabeth II. bei der Namensgebung ihrer Tochter Lilibet übergangen. Die 95-jährige Monarchin trägt den Spitznamen Lilibet seit Kindheitstagen innerhalb der Familie. "Der Herzog (Harry) hat mit seiner Familie vor der Bekanntgabe gesprochen, seine Großmutter war das erste Familienmitglied, das er angerufen hat", sagte eine Sprecherin des Paares. Während dieses Gesprächs habe er die Hoffnung geäußert, das Mädchen zu Ehren seiner Großmutter Lilibet zu nennen, so die Sprecherin weiter. Sie fügte hinzu: "Hätte sie das nicht unterstützt, hätten sie den Namen nicht verwendet". Zuvor hatte die BBC unter Berufung auf Palastkreise berichtet, das Paar habe die Königin nicht in die Entscheidung miteinbezogen. Der Palast wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Die Tochter von Harry und Meghan, die neben Lilibet auch den Namen Diana trägt, war am 4. Juni in einer Klinik in Kalifornien zur Welt gekommen.

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Piers Morgan ging zu weit

Die Debatte über Rassismusvorwürfe von Herzogin Meghan und Prinz Harry erregte in Großbritannien die Gemüter. Nach Beschwerden über seine Kritik an Meghan hat der britische Journalist Piers Morgan im März seinen Job als Moderator der Sendung "Good Morning Britain" hingeschmissen. Morgan ist einer der profiliertesten TV-Journalisten des Landes und ist für seine beißende Kritik an Politikern und Prominenten bekannt. Als Nachfolger des legendären Talkmoderators Larry King auf CNN eher glücklos, sorgte er in jüngerer Vergangenheit auch mit Sympathien für Ex-US-Präsident Donald Trump für Aufsehen. Mehrfach hatte er sich auch an Meghan abgearbeitet. Deren Vater Thomas Markle war ein häufiger Interview-Gast in "Good Morning Britain".

Dieses Jahr hat Morgan den Bogen überspannt: Nachdem er in seiner Live-Sendung Zweifel an dem Bericht Meghans über ihre Suizid-Gedanken während ihrer Zeit am Palast geäußert hatte, kündigte die Medienaufsicht eine Untersuchung an. Sie hatte mehr als 40.000 Beschwerden von Zuschauern erhalten. Morgan lieferte sich zuvor ein heftiges Wortgefecht mit einem Kollegen, der ihm vorwarf, Meghan aus persönlicher Eitelkeit anzugreifen. Der Moderator stürmte daraufhin aus dem Fernsehstudio. 

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